Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Walter Hoffmann

geboren: 20. September 1891 Eisleben
gestorben: 14. April 1972 Schäftlarn (Bayern)
Konfession: evangelisch-reformiert
Vater: Kaufmann

Walter Hoffmann

Hoffmann besuchte Bürgerschule und Gymnasium in Eisleben. Die Reifeprüfung bestand er 1910. Danach absolvierte Hoffmann eine Lehre bei der Darmstädter Bank in Berlin. Gleichzeitig studierte er an der Universität Berlin Nationalökonomie, Geschichte, Philosophie und Handelsrecht. 1913 belegte er an der Universität Tübingen Nationalökonomie und Bürgerliches Recht, 1914 in Gießen Geschichte, Landwirtschaft und Nationalökonomie. 1914 promovierte er zum Dr. phil. 1914/15 arbeitete er bei der Preußenkasse in Berlin, im Februar 1916 wechselte er zur Handelskammer in Halle. 1916 wurde er zum Kriegsdienst bei der Artillerie bzw. Flak eingezogen. Nach einem Offizierslehrgang übernahm er das Kommando eines Flakzuges, im April 1918 wechselte er als Nachrichten- und Meldeoffizier in den Stabsdienst (befördert zum Leutnant, ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse). 1918 entlassen, wurde er im Januar 1919 zum stellvertretenden Syndikus der Handelskammer in Halle ernannt. Während der Unruhen der Jahren 1919/20 war er Obmann der Einwohnerwehr Halle. 1921 habilitierte sich Hoffmann an der Universität Halle und unterrichtete Privatwirtschaftslehre und Wirtschaftskunde. Im Dezember 1921 wurde Hoffmann Geschäftsführendes Präsidialmitglied des Wirtschaftsverbandes Mitteldeutschland. 1923 erhielt er den Ruf auf eine ordentliche Professor für Volks- und Staatswirtschaftslehre an der Bergakademie Freiberg. Ab 1930 nahm er zugleich einen Lehrauftrag an der TH Dresden wahr, 1942 wurde er dort zum ordentlichen Professor berufen. Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete er als Sachverständiger bzw. Wirtschaftsplaner der deutschen Regierung in Südosteuropa, insbesondere engagierte er sich für die Integration Rumäniens in den »großdeutschen« Wirtschaftsraum (Publikationen: »Donauraum-Völkerschicksal«, 1939; »Rumänien von heute«, 1943). Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte er zunächst einen Lehrauftrag an der Universität München inne (1951 bis 1953), danach lehrte er als ordentlicher Professor an der an der Bergakademie Clausthal. Jetzt profilierte sich Hoffmann als Experte für die kommunistischen Diktaturen Südosteuropas (»Das neue Jugoslawien«, 1953; »Marxismus oder Titoismus« 1953, 2. Auflage 1957). Außerdem veröffentlichte er Studien über Mitteldeutschland (»Mansfelder Kupferschieferbergbau«, 1957) und gab 1955/56 das Mitteldeutsche Jahrbuch heraus. 1956 wurde Hoffmann zum Präsidenten der einst in Erfurt ansässigen Akademie der gemeinnützigen Wissenschaften gewählt, ab 1958 war er Vorsitzender des mitteldeutschen Kulturrates.

Organisationen: Mitbegründer der Technischen Nothilfe und des Stahlhelms, um 1920 Eintritt in die DNVP, Austritt so Hoffmann in einem Fragebogen, »wegen unbestimmter Haltung beim Kappputsch«; 1924–1930 DVP, am 1. März 1933 Eintritt in die NSDAP (Mitglied Nr. 1 963 968; 1934 vom Stahlhelm in die SA-Reserve II überführt.

Quellen: BA R 4901/13266; Kürschner.

Autor: HE

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