Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Kurt Jahn

geboren: 21. November 1873 Rastatt
gestorben: 22. Mai 1915 in Flandern
Konfession: evangelisch
Vater: Stabs- später Generaloberarzt

Kurt Jahn

In Folge der häufigen Versetzungen des Vaters besuchte Jahn Schulen in Stargard, Bromberg und Berlin. Dort legte er 1893 am Wilhelmsgymnasium das Abiturexamen ab. Er Studierte deutsche Philologie, Philosophie und Kunstgeschichte in Berlin, Heidelberg und wieder Berlin. Ein Studienaufenthalt in Italien schloss sich an. 1898 promovierte er an der Universität Berlin mit der Dissertation »Die Vorgeschichte von Immermanns Merlin« zum Dr. phil. 1898/99 leistete er Militärdienst als Einjährig Freiwilliger im Garde-Füsilier-Regiment Berlin. In der Absicht, sich mit diesem Thema zu habilitieren befasste er sich mit dem Genre der Autobiographie, 1904 sprach ihm die Preußische Akademie der Wissenschaften einen Preis für die Schrift zu. Jahn befasste sich jetzt intensiver mit der Autobiographie Goethes, unter anderem recherchierte er im Goethe-Schiller-Archiv Weimar. 1907 reichte er diese Arbeit als Habilitationsschrift an der Universität Halle ein. Seine Antrittsvorlesung hielt er 1908 über »Die Grundlagen der Selbstbiographie«. Jahn edierte Goethes »Dichtung und Wahrheit« kritisch und war lange Jahre Mitherausgeber der »Jahresberichte für neuere deutsche Literaturgeschichte«. 1913 wurde er auf das – durch den Weggang Sarans freigewordene – Extraordinariat berufen. 1914 eingezogen, war Jahn als Hauptmann und Führer eines Bataillons an der Westfront eingesetzt (ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse). Er starb infolge einer bei den Kämpfen um Ypern (bei Pilkem) am 20. Mai erhaltenen schweren Verwundung. Bei einer Trauerfeier im Berliner Literarischen Verein zitierte der Redner aus einer Jugendschrift Jahns: »Jede patriotische Tat ist ein Opfer, das das Individuum dem Genius seines Volkes bringt.«

Quellen: UAHW, Rep. 21, Abt. III Nr. 146; UAHW, Rep. 11, PA 8394 (Jahn).

Autor: HE

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