Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Georg Albrecht Klebs

Georg Albrecht Klebs

geboren: 23. Oktober 1857 Neidenburg (Ostpreußen)
gestorben: 15. Oktober 1918 Heidelberg
Konfession: evangelisch
Vater: Staatsanwalt, Konsistorialrat

Georg Albrecht Klebs

Klebs studierte ab 1874 Philosophie, Naturwissenschaften, speziell Biologie, und Kunstgeschichte an der Universität Königsberg. 1878 erhielt er eine Assistentenstelle am botanischen Institut der Universität Strassburg, 1879 promovierte er hier mit der Dissertation »Über die Formen einiger Gattungen der Desmidiaceen Ostpreußens« Dr. rer. nat. 1883 habilitierte er sich an der Universität Tübingen mit der Studie »Über die Organisation einiger Flagellantengruppen und ihre Beziehungen zu Algen und Infusorien«. 1887 wurde Klebs als ordentlicher Professor und Direktor des botanischen Gartens an die Universität Basel berufen. 1898 nahm er den Ruf auf die gleiche Stellung an der Universität Halle an. Unter seiner Leitung wurden der Hörsaalbau und der Laboratoriumstrakt vollendet, es entstanden Gewächshäuser für Orchideen, im Garten selbst unternahm er Variationsversuche besonders mit Sedum und Sempervidum. 1907 wechselte Klebs an die Universität Heidelberg. Hier war er 1908/09 und 1913/14 Dekan der Naturwissenschaftlich-Mathematischen Fakultät. Von 1910 bis 1912 reiste Klebs durch Sibirien, Japan, Java, Indien, den Kaukasus und Südrussland, 1913 unternahm er eine Forschungsreise nach Ägypten.
Neben wichtigen Studien zur physiologischen Reaktionen der Pflanzen (»Willkürliche Entwicklungsänderungen bei Pflanzen – Ein Beitrag zur Physiologie der Entwicklung« 1903; »Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothaillen«, 3 Bände, 1917) verfasste Klebs grundlegende Arbeiten zur Bedeutung des Zellkerns (»Beiträge zur Physiologie der Pflanzenzelle«, 1888) und über die Vermehrung niederer Organismen (»Die Bedingungen der Fortpflanzung bei einigen Algen und Pilzen«, 1896, 2. Auflage 1928)

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 8893 (Klebs); Dissertation; Lexikon der Naturwissenschaftler, S. 243; 300 Jahre botanischer Garten Halle, S. 80 und 115.

Autor: HE

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