Erich Klostermann
geboren: | 14. Februar 1870 Kiel |
gestorben: | 18. September 1963 Halle |
Konfession: | evangelisch |
Vater: | Universitätsprofessor |
Erich Klostermann
Klostermann besuchte bis 1888 das Gymnasium in Kiel, bis 1897 studierte er in Neuchâtel, Leipzig, Kiel und Berlin. Zunächst wandte er sich der klassischen Philologie zu und promovierte 1892 zum Dr. phil. an der Universität Kiel. Nach einem Forschungsaufenthalt in Italien studierte er Theologie und Orientalia, war freiwilliger Hilfsdozent und Hilfsarbeiter für Adolf von Harnack und Theodor Mommsen. Bei der Preußischen Akademie der Wissenschaften arbeitete er an der Edition griechischer christlicher Schriftsteller (besonders Origines) mit.
1901 habilitierte sich Klostermann in Kiel und lehnte wenig später einen Ruf als Gräzist an die Johns Hopkins University Baltimore ab. 1905 zum Titularprofessor ernannt, wurde er 1907 außerordentlicher Professor, 1911 ordentlicher Professor in Straßburg. Von 1914 bis 1918 war er zugleich Feldhilfsgeistlicher im Festungslazarett Straßburg und wurde mit der Rot-Kreuz-Medaille und dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. 1918 vertrieben, wirkte Klostermann 1919 in Münster und nahm 1923 einen Ruf nach Königsberg auf ein persönliches Ordinariat an. 1928 wurde er in Halle auf eine ordentliche Professur für Neues Testament und Altchristliche Literatur berufen. 1936 emeritiert, lehrte Klostermann weiter und betreute die Patristische Sammlung der Universität. 1945 noch einmal reaktiviert, setzte er die Lehre bis 1954 fort.
Organisationen: Stahlhelm, überführt in den NSDFB, 1911 freikonservative Partei, Mitbegründer einer »rechts vom Liberalismus stehenden Partei« im Elsaß, die in Folge des Kriegsausbruches nicht zur Wirkung kam, DNVP bis 1928. 1933 lehnte es Klostermann, der entlassene jüdische Kollegen finanziell unterstützte, demonstrativ ab, der NSDAP beizutreten, NSV, 1945 CDU.
Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 8993 (Klostermann); UAHW, Rep. 6, Nr. 1407.
Bild: UAHW
Autor: HE