Alfred Koch
geboren: | 23. Juni 1907 Münster |
gestorben: | - |
Konfession: | katholisch |
Vater: | Studienrat |
Alfred Koch
Das Abitur absolvierte Koch 1926 am Realgymnasium Münster, danach studierte er Medizin. 1928 bestand er die staatliche Prüfung als Turn- und Sportlehrer, 1929 trat er in die Kriegsmarine als Sanitätsoffiziersanwärter ein. 1931 legte er das medizinische Staatsexamen ab und promovierte zum Dr. med. Danach war er Unterarzt in den Marinelazaretten Wilhelmshaven und Kiel, absolvierte 1932 eine fliegerische Ausbildung in Warnemünde und wurde 1933 an die Universitätskliniken Hamburg-Eppendorf abgeordnet, um hier eine Ausbildung in Luftfahrtmedizin und Innerer Medizin zu erhalten. 1934/35 war er Leiter der Sonderuntersuchungsstelle am Marinelazarett Kiel-Wiek, von 1935 bis 1937 Fliegerhorstarzt und Arzt bei der Erprobungsstelle Travemünde. Von 1937 bis 1939 setzte er seine wissenschaftliche Ausbildung an der Medizinischen Universitätsklinik Köln fort. 1939/40 war er als Leitender Sanitätsoffizier beim Kommando der Luftwaffe beim Armeeoberkommando I eingesetzt. Von 1940 bis 1942 war er Fliegerkorpsarzt an der West- und Ostfront. Nach einer Verwundung war er von August bis Dezember 1942 an der Medizinischen Universitätsklinik Köln tätig. Von Januar 1943 bis Oktober 1943 leitete er das Luftwaffenlazarett Bukarest, im Mai 1943 habilitierte er sich in Köln mit einer Arbeit zur Endoskopie der Bauchhöhle. Von Oktober 1943 bis Februar 1944 war er Luftgauarzt in Köln. Im Februar 1944 wurde Koch Chefarzt des Luftwaffenlazarettes Halle-Dölau, wo er zugleich Nationalsozialistischer Führungsoffizier war. Im November 1944 wurde Koch der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität zugewiesen. 1945 geriet der hochdekorierte Offizier (Sudetenmedaille, Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwertern, Ostmedaille, Eisernes Kreuz I. und II. Klasse, Krimschild, Frontflugspange (Bronze), verschiedene Rumänische Auszeichnungen) in amerikanische Kriegsgefangenschaft. 1951 wurde er Privatdozent an der Universität Münster und Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin im Clemenshospital Münster. 1956 erhielt er den Titel eines außerplanmäßigen Professors, 1972 wurde er emeritiert. Koch veröffentlichte nach dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche Untersuchungen zur Luftfahrtmedizin und Sportmedizin und war Mitherausgeber des Journal of Sportmedicine and Physical Fitness. Er lebt in Münster.
Organisationen: -
Quellen: UAHW, Rep. 11, PA Nr. 9088 (A. Koch); UAHW, Rep. 6, Nr. 1407.
Bild: UAHW
Autor: HE