Peter Krukenberg
geboren: | 15. Februar 1787 Königslutter |
gestorben: | 13. Dezember 1865 Halle |
Konfession: | evangelisch |
Vater: | Apotheker |
Peter Krukenberg
Krukenberg absolvierte die Schule seines Heimatortes und das Gymnasium Braunschweig. 1804 trat er in das Collegium anatomico-chirurgicum (das spätere Carolinum) in Braunschweig ein. 1808 wechselte er an die Universität Göttingen, wo er 1810 mit der Dissertation »De cancro bulbi oculi humani« zum Dr. med. promovierte. Danach setzte er seine Ausbildung an der Universität Berlin fort, wo er sich an Johann Christian Reil anschloss, dessen Tochter er 1815 heiratete. Während der Befreiungskriege diente Krukenberg 1813 als Soldat, später als Arzt in Lützows Freicorps. Nach der Genesung von einer Typhuserkrankung wurde Krukenberg 1814 zum außerordentlichen Professor der Universität Halle ernannt, wo er die Vorlesungen zur Therapie übernahm und mit der provisorischen Leitung der Klinik betraut wurde. Das Staatsexamen legte er 1815 in Berlin ab. Nachdem 1816 Ordinariat und Klinikleitung Christian Friedrich Nasse übertragen wurden, richtete Krukenberg mit staatlicher Unterstützung eine Poliklinik ein, in die er das städtische Armenlazarett integrierte. Nach Nasses Weggang folgte 1822 die Ernennung zum ordentlichen Professor für Pathologie und Therapie sowie zum Direktor der Universitätsklinik. Von diesem Amt trat der mit dem Roten Adler-Orden 2. Klasse mit Stern geehrte Geheimrat 1856 zurück, die Vorlesungstätigkeit setzte er bis 1861 fort.
Obwohl Krukenberg als ausgezeichneter Wissenschaftler galt (Rufe nach Kasan, Kiel, Göttingen und Heidelberg lehnte er ab), lagen seine Verdienste vor allem auf organisatorischem Gebiet. Mit Unterstützung des preußischen Staates trieb er den Ausbau der klinischen Einrichtungen voran. Gegen die Widerstände konservativer Kollegen integrierte er die klinische Ausbildung in den Fächern Chirurgie, Gynäkologie, Psychiatrie usw. in die Universität, wodurch Halle zum Muster für andere deutsche Universitäten wurde. Von seinem beträchtlichen Vermögen brachte Krukenberg 1857 5000 Taler in eine Stiftung ein, die junge Mediziner in ihrer wissenschaftlichen Ausbildung unterstützen sollte.
Quellen: Leopoldina-Archiv MM 1874 (Krukenberg); Otto Frese, 150jähriger Geburtstag von Peter Krukenberg, in Deutsche Medizinische Wochenschrift, 1937, S. 1666–1673; NDB, Band 14, S. 117 f.
Autor: HE