Heinz (Heinrich) Küstner
geboren: | 16. Januar 1897 Breslau |
gestorben: | 1963 |
Konfession: | evangelisch |
Vater: | Universitätsprofessor Otto Küstner |
Heinz (Heinrich) Küstner
Nach Besuch des Johannesgymnasiums in Breslau (Reifeprüfung 1914) studierte Küstner Medizin in Breslau und bestand 1916 die ärztliche Vorprüfung. Von 1916 bis 1919 leistete er Kriegsdienst als Feldunterarzt. Unter anderem nahm er an den Kämpfen in Rumänien teil (ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse). Er erkrankte und war nach der Genesung als Lazarettarzt tätig. 1919 legte Küstner in Breslau das ärztliches Staatsexamen ab und promovierte 1920 mit der Dissertation »Die moderne Behandlung der Placenta praevia unter besonderer Berücksichtigung der Nachgeburtsperiode« zum Dr. med. Von 1919 bis 1923 war er Volontär, dann planmäßiger Assistent an der Universitätsfrauenklinik Breslau. 1923 volontierte er an der Charité, Ende 1923 erhielt Küstner eine planmäßige Assistentenstelle an der Universitätsfrauenklinik in Halle. 1924 habilitierte er sich mit der Arbeit »Physikalische und anatomische Untersuchungen der Bauchwand, speziell der Muskulatur« und wurde zum Oberarzt befördert. Seine Antrittsvorlesung hielt er über »Die Gefahren der Fortpflanzung im Spiegel der Geschichte«. 1926 folgte Küstner seinem Lehrer Hugo Sellheim an die Universität Leipzig und wurde Oberarzt der dortigen Frauenklinik. 1929 folgte die Ernennung zum außerordentlichen Professor. 1936 ließ sich Küstner als Facharzt für Frauenkrankheiten in Leipzig nieder. Von 1939 bis 1945 leiste er Kriegsdienst als Chefarzt eines Lazarettzuges. Nach Kriegsende war er als Frauenarzt in Dommnitzsch bei Leipzig tätig. 1949 übernahm er die Leitung des Kreiskrankenhauses in Weißenfels.
Organisationen: 1933 Eintritt in die NSDAP; Juli 1945 SPD überführt in SED, Stadtverordneter und Kreistagsabgeordneter der SED, Vorsitzender der ständigen Kommission des Kreistages für Gesundheitswesen und Sozialfürsorge; FDGB, DSF, »Urania«, 1952 DRK, 1958 ehrenamtlicher Vorsitzender des DRK im Bezirk Halle
Quellen: Dissertation; Kürschner; LHASA, Abt. MER, SED-Bezirksleitung Halle, IV/2/3/245 (Kadervorlage Küstner).
Autor: HE