Otto Küstner
geboren: | 26. August 1849 Trossin (Kreis Torgau) |
gestorben: | 12. Mai 1931 Trossin (Kreis Torgau) |
Konfession: | evangelisch |
Vater: | Gutsbesitzer |
Otto Küstner
Küstner besuchte die Elementarschule seines Heimatortes, wurde von Hauslehrern weitergebildet und bezog 1860 das Gymnasium Torgau (Reifezeugnis 1868). In Leipzig und Berlin studierte er Medizin. 1870 trat Küstner in ein Garde-Füsilierregiment ein und nahm am Krieg gegen Frankreich teil. Nach der Rückkehr setzte er das Studium in Berlin und Halle fort. 1873 promovierte er an der Universität Halle mit der Dissertation »Zwei Fälle von Osteoclase wegen nicht reduzierbarer Luxation der Hüfte«. Nach einem Studienaufenthalt in Wien kehrte er nach Halle zurück und wurde Assistent in der Universitätspoliklinik Halle (bei Theodor Weber). 1874 erhielt er eine Assistentenstelle im Entbindungsinstitut der Universität (bei Robert Olshausen). 1877 habilitierte sich Küstner in Halle mit der Arbeit »Über die typischen Verletzungen der Extremitätenknochen des Kindes durch den Geburtshelfer«. Noch im selben Jahr habilitierte er sich an die Universität Jena um. 1879 erhielt er den Titel eines außerordentlichen Professors. 1887 nahm Küstner einen Ruf an die Universität Dorpat an. 1893 wechselte er als ordentlicher Professor an die Universität Breslau. 1923 wurde er emeritiert und zog sich auf sein Gut in Trossin zurück.
Küstner befasste sich vor allem mit schwierigen Lagen bei der Geburt und entwickelte eigene Instrumente (»Küstnerscher Steißhaken«). Er publizierte über verschiedene gynäkologische Operationen und gab einen Atlas zur Geburtshilfe heraus (»Geburtshilflich-gynäkologischer (stereoskopischer) Atlas, 8 Bände, 1895–1903). Außerdem veröffentlichte er ein erfolgreiches Lehrbuch der Gynäkologie (1901, 9. Auflage 1922).
Quellen: Leopoldina-Archiv MM 3666 (Küstner); Dissertation; Schriften; Isidor Fischer, 1962, S. 834 f.
Autor: HE