Alexander Leist
geboren: | 17. Oktober 1862 Jena |
gestorben: | 3. Dezember 1918 Göttingen |
Konfession: | evangelisch |
Vater: | Universitätsprofessor |
Alexander Leist
Leist studierte Rechtswissenschaften, 1886 promovierte er an der Universität Tübingen mit einer Dissertation über den attischen Eigentumsstreit. 1889 habilitierte er sich an der Universität Halle mit einer Schrift über »Die Sicherung von Forderungen durch Übereignung von Moblilien« für die Fächer römisches und Privatrecht. 1891 habilitierte er sich an die Universität Marburg um, 1892/93 lehrte er als besoldeter außerordentlicher Professor an der Universität Göttingen. 1893 wurde er auf ein Ordinariat für Gießen berufen, wo er 1907 zum Rektor gewählt wurde. 1917 nahm er den Ruf auf ein Ordinariat an der Universität Göttingen an. Unmittelbar nach Kriegsende tötete sich Leist selbst. Da Leist die dem Vaterland angetane Schmach nicht ertragen konnte, warf er sich vor einen in den Bahnhof einfahrenden Zug.
In seiner Ansprache zur Jahresfeier der Universität Gießen betonte Leist die Nützlichkeit der zivilistischen Rechtswissenschaft auch für den Staat, in mehreren Studien über den internationalen Kredit- und Zahlungsverkehr sowie zum Vereinsrecht und Aktiengesellschaften untermauerte er diesen Anspruch. Außerdem verfasste er rechtsgeschichtliche Arbeiten zum Wirtschaftsrecht der Neuzeit, die er trotz ihres beträchtlichen Umfanges und ihrer Substanz lediglich als »Vorarbeiten« kennzeichnete (»Privatrecht und Kapitalismus im 19. Jahrhundert«, 1911; »Privatrecht und Volkswirtschaft der Neuzeit«, 1913).
Quellen: Dt. biog. Jb. 1917–1920, S. 696; Schriften; Ebel, Catalogus Professorum Gottingensum; Schriften.
Autor: HE