Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Christian Benedikt Michaelis

geboren:26. Januar 1680 Ellrich
gestorben:22. Februar 1764 Halle
Konfession:evangelisch
Vater:Johannes Michaelis (1648-1710), Weißbäckermeister und Brauherr in Ellrich

Christian Benedikt Michaelis

Christian Benedikt Michaelis besuchte die Schule in Ellrich bis ihn sein Onkel, Johann Heinrich Michaelis (1668-1738), 1694 nach Halle holte. Dieser hatte hier gerade sein Studium abgeschlossen und unterrichtete den jungen Christian Benedikt in den alten Sprachen, der zudem das Königliche Pädagogium der Franckeschen Stiftungen besuchen konnte. 1697 wechselte Christian Benedikt Michaelis an das Gymnasium illustre nach Gotha. 

Am 22. April 1699 schrieb sich Michaelis zum Studium in Halle ein und widmete sich der Theologie und der orientalischen Sprachen. Er konnte sich Kenntnisse in zahlreichen Sprachen erarbeiten. So verbrachte er im Jahr 1701 einige Zeit bei Hiob Ludolf (1624-1704), dem Begründer der wissenschaftlichen Äthiopistik, in Frankfurt am Main, mit dem bereits sein Onkel Johann Heinrich Michaelis zusammengearbeitet hatte.

In Halle war Michaelis Mitglied des Collegium Orientale, das von August Hermann Francke (1663-1727) gegründet wurde. Hier studierte er u.a. die arabische Sprache. Am 12. Juli 1706 schloss er das Studium mit dem Magister ab. Zwei Jahre darauf wurde ihm die Adjunktur der Philosophischen Fakultät übertragen. Er gehörte bald zu den beliebtesten Dozenten.

Johann Heinrich Michaelis war zu diesem Zeitpunkt bereits Professor der Griechischen und Orientalischen Sprachen an dieser Fakultät und stieg kurz darauf als ordentlicher Professor in die Theologische Fakultät auf. Christian Benedikt Michaelis sollte in seine Fußstapfen treten: am 4. Januar 1713 wurde er zum außerordentlichen Professor, am 20. Februar 1714 bereits zum ordentlichen Professor der Griechischen und Orientalischen Sprachen an der Philosophischen Fakultät ernannt. Auch übernahm er 1715 die Leitung der Universitätsbibliothek von seinem Onkel, der krankheitsbedingt einige Jahre ausfiel. Am 16. Juni 1731 schließlich erfolgte schließlich seine Berufung auf eine ordentliche Professur der Theologie.

Michaelis gehört der Generation der Theologen nach August Hermann Francke an, die bereits stark von der Aufklärung bedrängt wurde: die Professoren, die aufklärerische Gedanken lehrten, fanden bei den Studenten weit größeren Anklang als die pietistischen Theologen. Dennoch war Michaelis durch sein Wissen und Können in Bezug auf die Texte des Alten und Neuen Testaments auch bei den Studenten sehr beliebt.

Im 18. Jahrhundert war es für die Theologen durchaus üblich, erst lange nach der Berufung auf eine Professur die Doktorwürde zu erhalten. So auch bei Michaelis: 1739 wurde ihm die theologische Doktorwürde ehrenhalber verliehen.

Michaelis war mit Dorothea Hedwig Heldberg (1692-1736) verheiratet. Aus dieser Ehe mit der Tochter des Hofrats und Vikars des Domstifts in Bardowick, Anton Georg Heldberg (1647–1714), stammt der Sohn Johann David Michaelis (1717-1791). Er sollte das Erbe des Vaters antreten, denn er wurde ebenfalls Orientalist und Professor in Göttingen und war zudem eine bedeutende Persönlichkeit der Aufklärungszeit.

Organisationen:

1730 Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften Berlin

Quellen: ADB, Bd. 21, Leipzig 1885, S. 676f.; Förster, S. 244f.; Meusel, Bd. 9, Leipizg 1809, S. 133ff.; MV Halle I, S. 294; Stephan, Christian: Die stumme Fakultät. Biographische Beiträge zur Geschichte der Theologischen Fakultät der Universität Halle, Dössel 2005, S. 49-51; UAHW Rep 3, Nr. 239 Ernennung der Adjunkten, außerordentlichen und ordentlichen Professoren bei der Theologischen Fakultät (1691 - 1786); UAHW Rep 3, Nr. 248 Ernennung der ordentlichen und außerordentlichen  Professoren der Philosophischen Fakultät (1732-1764); Zedler, Bd. 21, Leipzig 1739, S. 43f.

Autorin: JS

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