Simon von Nathusius
geboren: | 24. Februar 1865 Althaldensleben |
gestorben: | 24. September 1913 Halle |
Konfession: | evangelisch |
Vater: | Gutsbesitzer, Landrat |
Simon von Nathusius
Die Reifeprüfung legte von Nathusius 1886 am Gymnasium Klosterschule Rossleben ab. Ein Jahr in der landwirtschaftlichen Praxis in Hinterpommern schloss sich an. Er begann ein Studium der Rechtswissenschaften in Berlin, wechselte jedoch nach wenigen Semestern zur Landwirtschaft, die er in Halle und Berlin studierte. 1891 promovierte er an der Universität Halle mit der Dissertation »Unterschiede zwischen morgen- und abendländischen Pferdegruppen am Skelett und lebenden Pferd« zum Dr. phil. Nach dem Tod seines Vaters leitete von Nathusius für zweieinhalb Jahre die Wirtschaft der Familie. Eine Studienreise führte ihn ins europäische Ausland. 1897 habilitierte er sich an der Universität Breslau mit der Schrift »Einiges über den Einfluss der Oxalsäure in Futterstoffen«. Sein eigentliches Arbeitsgebiet war jedoch die Pferdezucht über die er zahlreiche Schriften veröffentlichte. 1905 gab er den »Altas der Rassen und Formen unserer Haustiere« heraus. 1902 erhielt er den Ruf auf ein besoldetes Extraordinariat an der Universität Jena. 1910 schlug ihn die Philosophische Fakultät der Universität Halle unico loco für ein persönliches Ordinariat für Tierzucht vor, da unter den Extraordinarien der Tierzuchtlehre zur Zeit »niemand« sei, der ihm gleichgestellt werden könne. Außerdem wolle man, so der Berufungsvorschlag, einen Schüler Julius Kühns, der willens und in der Lage sei die Sammlungen Kühns zu ordnen. Von Nathusius stellte sich dieser Aufgabe, außerdem gestaltete er den Haustiergarten neu und unternahm Züchtungsversuche nach den wiederentdeckten Mendelschen Regeln. Während einer Russlandreise, bei der er Karakulschafe für die deutsche Kolonie Südwestafrika ankaufte, zog sich von Nathusius eine Infektionskrankheit zu, an der er verstarb.
Quelle: UAHW, Rep. 11, PA 11835 (von Nathusius).
Autor: HE