Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Erwin Noack

Erwin Noack

geboren: 11. Februar 1899 Spandau
gestorben: 11. Juli 1967 Kellsee
Konfession: evangelisch
Vater: Zahlmeister

Erwin Noack

Noack besuchte Schulen in Jauer und Cottbus, von 1917 bis 1918 stand er im Kriegseinsatz, wo er rasch befördert wurde (1917 Gefreiter, 1918 Unteroffizier, Fähnrich, Leutnant). Für seine Tapferkeit erhielt Noack das Eiserne Kreuz I. und II. Klasse. Obwohl er bei einer Verwundung schwere Schädigungen an beiden Beinen davongetragen hatte, wurde Noack Mitglied der Organisation Escherich (2. Bataillon Halle), nahm am Kapp-Putsch teil und war Führer einer Polizei-Studenten-Hundertschaft gegen den kommunistischen Aufstand in Mitteldeutschland. Außerdem studierte Noack Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Halle. 1922 wurde er Referendar, 1924 promovierte er zum Dr. jur., 1926 legte er das Assessorexamen ab und ließ sich in Halle als Rechtsanwalt nieder. 1933 erhielt er die Zulassung zum Notar. Auf Verlangen des preußischen Kultusministeriums wurde Noack im April 1934 ein Lehrauftrag erteilt, im Juli des selben Jahres ernannte ihn die Universität Halle zum Honorarprofessor. Noack hatte zahlreiche Ehren- und Parteiämter inne. So war er Senatspräsident des 2. Senats des Ehrengerichtshofes für Rechtsanwälte, Vizepräsident der Reichsrechtsanwaltskammer, Mitglied der Akademie für Deutsches Recht, Mitglied der »Nationalsynode«, ab 1937 Leiter des Amtes für Rechtswahrer im Reichsrechtsamt der NSDAP. Von der Universität Halle beurlaubt, erhielt er 1938 einen Lehrauftrag an der Universität Berlin. Noack wohnte jedoch weiterhin in Halle und blieb Angehöriger des Lehrkörpers der Martin-Luther-Universität. Im Mai 1945 wurde er durch amerikanisches Militär verhaftet.

Organisationen: Angehöriger der Organisation Escherich, Stahlhelm bis 1931. Am 1. März 1931 Eintritt in die NSDAP (Mitglied Nr. 438 978), politischer Amtwalter, Abteilungsleiter der Rechtsabteilung der Reichsleitung der NSDAP, Funktionen bei den Deutschen Christen, 1932 SA. 1934 entschied das Parteigericht, dass Noack trotz der einstigen Zugehörigkeit zur Freimauerloge »Burg am Saalestrande« und der »Schlaraffia« weiterhin als politischer Leiter Verwendung finden konnte.

Quellen: UAHW, Rep. 6, Nr. 1407; UAHW, Rep. 11, PA 12028 (Noack); Auskunft des Standesamtes Berlin-Spandau; BDC.

Bild: UAHW

Autor: HE

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