Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Franz Palme

geboren: 23. Juni 1907 Rumburg (Nordböhmen)
gestorben: 23. März 1960 Leipzig
Konfession: römisch-katholisch
Vater: Lehrer

Franz Palme

Die Reifeprüfung legte Palme 1926 am Realgymnasium Rumburg ab. Er studierte Medizin an der Deutschen Universität Prag. Nach dem Staatsexamen arbeitete er als Demonstrator, später als im histologischen Institut der Universität. 1932 promovierte zum Dr. med. und erhielt eine Stelle an der 2. Medizinischen Klinik in Prag. 1935/36 war er als Stipendiat am W. G. Kerckhoff Institut für Kreislaufforschung in Bad Nauheim. Von 1936 bis 1938 leistete er Wehrdienst in der tschechoslowakischen Armee. 1938 setzte er seine Studien in Bad Nauheim fort, 1939 wurde er Vertragsarzt am Wehrphysiologischen Institut Berlin. Ab 1940 war Palme am Luftfahrtmedizinischen Forschungsinstitut des Reichsluftfahrtministeriums tätig. Im Oktober 1942 nahm er, wie Ernst Klee ermittelte, an der sogenannten Tagung Seenot teil, in der über die Menschenversuche im KZ Dachau informiert wurde. Palme selbst forschte zur Höhenkrankheit und untersuchte die Auswirkungen unterschiedlicher Sauerstoffzufuhr auf die Gehirnströme des Menschen. Aus seinen Publikationen geht nicht hervor, ob er sich dabei fragwürdiger Methoden bediente. (Palmes Mentor Hubertus Strughold stellte das erarbeitete Wissen über Stratosphärenflüge den USA zur Verfügung und wurde nicht angeklagt.) 1943 habilitierte sich Palme mit einer Studie über Atmungsversuche an der Universität Berlin für die Fächer Physiologie und Luftfahrtmedizin und wurde 1944 zum Dozenten ernannt. Vorübergehend in amerikanischer Ausfragehaft, arbeitete 1946 erneut am Kerckhoff Institut in Bad Nauheim. 1947 wurde er als Professor mit Lehrauftrag an die Universität Halle berufen. Hier baute er ein Institut für experimentelle Pathologie auf, in dem vor allem über das vegetative Nervensystem, die Atmung und den Kreislauf geforscht wurde. 1951 wurde Palme zum Professor mit vollem Lehrauftrag ernannt. 1958 musste er sich einem neurochirurgischen Eingriff unterziehen und starb nach langer Krankheit in einem Leipziger Krankenhaus.

Organisationen: DAF, NSV

Quellen. UAHW, Rep. 11, PA 12253 (Palme); UAHW, Rep. 29, Nr. 549; Schriften.

Autor: HE

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