Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Noch kein Bild vorhanden.

Gerhard Petry

geboren: 31. Juli 1913 Ludwigshafen
gestorben: 15. März 2001 Wien
Konfession: nicht ermittelt
Vater: Gewerbestudienrat

Gerhard Petry

Die Reifeprüfung legte Petry 1933 in Ludwigshafen ab. Von April bis August 1933 leistete er freiwilligen Arbeitsdienst im Lager Obernach am Walchensee. Im November 1933 nahm er ein Medizinstudium in Berlin auf, wechselte nach Heidelberg wo er zusätzlich eine Sportlehrerausbildung absolvierte. Hier gehörte er dem SA-Hochschulamt an. 1936 legte er die ärztliche Vorprüfung ab. Nach Absolvierung eines »Ausleselagers« der Reichsstudentenführung erhielt er die Genehmigung zum Österreichstudium. 1936/37 studierte er an der Universität Graz, wo er vom Reichsstudentenführer mit der Führung der Reichsdeutschen Studentengruppe betraut war. Er setzte das Studium in Freiburg fort. 1939 bestand er das Staatsexamen und erhielt die Approbation. 1940 promovierte er zum Dr. med. mit einer Arbeit zur Geburtshilfe. Während des Studiums arbeitete Petry vor allem als wissenschaftlicher Zeichner aber auch als Violinlehrer. Wegen einer rechtsseitigen habituellen Luxation des Schultergelenkes nicht wehrdiensttauglich. 1939 erhielt er eine Assistentenstelle am Anatomischen Institut der Universität Halle. 1944 habilitierte er sich mit der Schrift »Die Konstruktion des Eierstockbindegewebes, ihre Bedeutung für den ovariellen Cyclus« bei Rind und Mensch. Im Juli 1944 wurde er zum Dozenten ernannt, Ende Juni 1945 floh er in die britische Besatzungszone. Nach der Entnazifizierung wurde er Prosektor am Anatomischen Institut der Universität Freiburg. Den Titel eines außerplanmäßigen Professors erhielt er 1952. 1954 lehnte Petry einen Ruf nach Halle ab, 1955 wechselte er als planmäßiger außerordentlicher Professor an die Universität Marburg. Hier wurde er 1963 zum ordentlichen Professor und Direktor des Anatomischen Universitätsinstitutes ernannt und 1978 emeritiert. Nach der Pensionierung lebte Petry in Kaltenleutgeben (Österreich).

Organisationen: 1933 in Berlin Eintritt in den NSDStB, SA (Oberscharführer im SA-Sturm III/110 Heidelberg), 1. Mai 1937 Aufnahme in die NSDAP (Mitglied Nr. 5 749 453), NS-Ärztebund.

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 5604 (Petry); UAHW, Rep. 29, C Nr. 11; Mitteilung der Familie.

Autor: HE

Zum Seitenanfang