Friedrich Pfeiffer
geboren: | 2. Mai 1883 Augsburg |
gestorben: | 21. Dezember 1961 Suttgart |
Konfession: | protestantisch |
Vater: | Brauereibesitzer, Privatier |
Friedrich Pfeiffer
Pfeiffer besuchte die Industrieschule in Augsburg und erwarb 1901 ein Reifezeugnis, das zum Besuch einer Technischen Hochschule berechtigte. Er studierte an der TH München vor allem Mathematik und Physik, speziell Mechanik. 1903 legte er die Vorprüfung für das Ingenieurstudium ab, 1905 die Lehramtsprüfung für die Fächer Mathematik und Physik. 1907 promovierte er an der TH München mit der Dissertation »Über die W-Flächen mit der Relation 2 (R1–R2)=sin (R1+R2) zwischen den Hauptkrümmungsradien R1 und R2 «. Danach war er als Assistent an der TH Danzig tätig, wo er sich 1912 mit einer Arbeit zu den »Theorien des Flüssigkeitswiderstandes« habilitierte. Da die Philosophische Fakultät unbedingt einen Wissenschaftler benötigte, der das Fach angewandte Mathematik vertrat, setzte sich August Gutzmer für die Umhabilitierung Pfeiffers nach Halle ein. Für die Habilitation in Halle waren jedoch mehrere Ausnahmegenehmigungen erforderlich. Das Preußische Kultusministerium stimmte dem Antrag der Fakultät schließlich zu, die Schulabschlüsse Pfeiffers einem Reifezeugnis gleichzustellen und Würde eines Dr. der technischen Wissenschaften als gleichwertig einer Promotion an einer Universität anzuerkennen. Außerdem legte Pfeiffer 1913 eine weitere Habilitationsschrift »Über ebene Gleit- und Rollbewegung starrer Körper« vor. Von 1916 bis 1918 leistete Pfeiffer Kriegsdienst, zunächst als Kanonier an der Westfront, dann bei den Vermessungstruppen (ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse. 1917 erhielt er ein besoldetes Extraordinariat an der Universität Heidelberg. Nach Ablehnung eines Rufes an die TH Aachen wurde er in Heidelberg 1921 zum Ordinarius ernannt, wechselte jedoch schon 1922 an die TH Stuttgart, wo er bis 1951 lehrte. Pfeiffer veröffentlichte zu Fragen spezieller linearer Gleichungen, befasste sich aber vor allem mit Problemen der Reibung. Nach dem Zweiten Weltkrieg publizierte er über die Differentialgleichungen der transversalen Stabschwingungen.
Quellen: UAHW, Rep. 21, Abt. III Nr. 147; Leopoldina MM 3550 (Pfeiffer).
Autor: HE