Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Berger, Eduard

Berger, Eduard

geboren:22. Juni 1944 in Posen (Poznán)
  
  
  

Berger, Eduard

Eduard Berger absolvierte eine Ausbildung zum Elektroinstallateur, bevor er 1963 in Naumburg am Kirchlichen Proseminar ein Abitur ablegte, das nur innerkirchlich anerkannt wurde. Im selben Jahr immatrikulierte er sich an der Universität Halle für Evangelische Theologie. Nach einem gescheiterten Fluchtversuch 1965 wurde er zu einer Haftstrafe von 15 Monaten verurteilt. Nach seiner Entlassung setzte er sein Studium am Katechetischen Oberseminar Naumburg und am Sprachenkonvikt in Berlin fort, zwei Kirchlichen Hochschulen, die staatlich nicht anerkannt waren. Für sein Vikariat kehrte er nach Halle zurück. Von 1970 bis 1973 war er Inspektor des Tholuck-Konvikts am Jägerplatz in Halle und absolvierte nebenbei ein Gaststudium der Germanistik und Geschichte in Halle. Nach seiner Ordination 1973 wurde er Pfarrer in Kakerbeck (Altmark), bis er 1978 an die Weinbergskirchgemeinde in Dresden-Trachenberge wechselte. Aufgrund der Forderung nach einem „Sozialen Friedensdienst“ anstelle des Wehrdienstes wurde Berger mit anderen Mitarbeitern der Weinbergskirchengemeinde, darunter dem Initiator Christoph Wonneberger, in dem Operativen Vorgang (OV) „Provokateur“ bearbeitet. 1983 wurde er Dompfarrer und Superintendent in Meißen. Nach dem, durch ein Misstrauensvotum ausgelösten, Rücktritt des Greifswalder Bischofs Horst Gienke wurde Berger von 1991 bis 2001 in das Amt des Bischofs der Pommerschen Evangelischen Kirche gewählt. Bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2009 übernahm er das Amt des Beauftragten der Evangelischen Kirchen in Sachsen bei der sächsischen Landesregierung und war außerdem von 1998 bis 2010 Beauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland für die evangelische Seelsorge bei der Bundespolizei.

Quellen: 

https://www.kirche-mv.de/index.php?id=3284&type=0 (Stand 3.3.2021).

Studien- und Lebensgemeinschaft unter dem Evangelium, Beiträge zur Geschichte und zu den Perspektiven des Evangelischen Konvikts in den Franckeschen Stiftungen zu Halle (Saale), Hrg. v. Friedrich de Boor und Michael Lehmann, Halle 1999, 56, Anm. 88.

‘Pfarrer, Christen und Katholiken‘ Das Ministerium für Staatssicherheit der ehemaligen DDR und die Kirchen/ hg. von Gerhard Besier/ Stephan Wolf (Historisch-Theologische Studien zum 19. und 20. Jahrhundert, Quellen, 1), Neukirchen-Vluyn 1992, S. 789f. 

Schmid, Josef: Kirchen, Staat und Politik in Dresden zwischen 1975 und 1989 (Geschichte und Politik in Sachsen, 7), Köln 1998, 197ff.

https://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Berger  (Stand 3.3.2021).

https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/recherche/kataloge-datenbanken/biographische-datenbanken/eduard-berger  (Stand 3.3.2021).

UAHW Rep. 10, Nr. 018417.

Bild: https://elbhangkurier.de/2009/07/willkommen/

Autor: AK

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