Brundert, Willi, Prof.
geboren: | 12. Juni 1912 in Magdeburg |
gestorben: | 7. Mai 1970 |
Brundert, Willi, Prof.
Kurzbiographie: * 12. Juni 1912 in Magdeburg, + 7. Mai 1970. Abitur in Magdeburg und Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Halle, 1930-1933 war er Vorsitzender der Sozialistischen Studentenschaft an der Universität Halle-Wittenberg, weiteres Studium in Frankfurt am Main 1933/34, 19. Januar 1935 I. Juristisches Staatsexamen am Oberlandesgericht Frankfurt/M., am 6. September 1935 wurde er zum Doktor der Rechte an der Universität Hamburg promoviert und legte die erste juristische Staatsprüfung ab, 1936-39 war er Steuerassistent, später Steuersachbearbeiter in Magdeburg. Er heiratete am 19. Februar 1938 Gertrud Mittag. Von 1941 bis 1944 Wehrmachtsangehöriger, 1946 wurde er aus englischer Kriegsgefangenschaft entlassen. Am 23. November 1945 verstarb seine Frau in Ziesar an Typhus. Ihm blieben zwei kleine Kinder, geboren 1938 und 1940. Er war Lehrbeauftragter für Steuer- und Wirtschaftsrecht an der MLU, ab 5. September 1946 Oberregierungsrat bei der Provinzialverwaltung Halle, ab 1. Mai 1948 Prof. mit Lehrauftrag für öffentliches und Wirtschaftsrecht an der Universität Halle und Ministerialdirektor im Wirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt, Leiter der Hauptabteilung im Ministerium für Wirtschaft u. Verkehr der Landesregierung Sachsen-Anhalt. 1947 heiratete er wieder, Frau Gerda Brundert geb. Wollert. Von 1948 bis zu seiner Verhaftung war er als Senator im Senat der MLU. Verhaftet wurde er am 28. November 1949. Am 24. April 1950 begann der „Schauprozeß“ im Theater zu Dessau, er wurde gemeinsam mit Dr. Herwegen, dem Landesvorsitzenden der CDU, angeklagt. Er wurde am 30. April 1950 von der 1. Großen Strafkammer des Landgerichtes Dessau wegen angeblicher Wirtschaftssabotage zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Er befand sich in der StVA Brandenburg. Am 19. März 1957 nach der Entlassung, Übersiedlung in die Bundesrepublik Deutschland. 1963 war er Staatssekretär, Leiter der Staatskanzlei des Landes Hessen, ab 1964 Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt/Main, 1967 Präsident des Deutschen und Hessischen Städtetags.
Quellen: Sybille Gerstengarbe und Horst Hennig: Opposition, Widerstand und Verfolgung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 1945 -1961. Eine Dokumentation. Leipzig 2009, S. 631 f.
Autor: AK