Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Dell, Hans-Dieter

Dell, Hans-Dieter

geboren:27. Juli 1931 in Halle
gestorben:23. November 2008 in Bergisch-Gladbach
  
  

Dell, Hans-Dieter

Kurzbiographie: * 27. Juli 1931 in Halle, + 23. November 2008 in Bergisch-Gladbach. 1949 legte er an der Oberschule in Mücheln das Abitur ab. Im Oktober 1949 begann er mit dem Studium der Chemie an der Universität Halle (Nr. 3643). „Tag der Einschreibung 1.X.49, Tag und Art des Abgangs: 1951 verhaftet? [in Stenographie geschrieben!]“ Er war Mitglied der SED seit 1949. Er wurde am 16. April 1952 in Halle verhaftet und am 26. Juni 1952 von der 1. Großen Strafkammer des LG Halle nach der KD 38 und Artikel 6 der Verfassung der DDR zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt (in einem gemeinsamen Prozeß mit Otto Krüper, Friedhelm Thiedig, Karl Weber und Hans-Joachim Fischer). Er wurde beschuldigt, „im Auftrage der ‘Kampfgruppe gegen die Unmenschlichkeit’ Wühl- und Zersetzungsarbeit geleistet zu haben“. Er befand sich in den StVA Halle ‚Roter Ochse’, Torgau, Glowe, Calbe und Magdeburg-Sudenburg. Entlassen wurde er am 21. Oktober 1955 „nach Krumpa/Geiseltal“. Im Sommersemester 1956 setzte er sein Studium mit dem Schwerpunkt Biochemie in Freiburg im Breisgau fort und schloß es 1960 mit dem Diplom ab. Ab 1958 arbeitete er am Max-Planck-Institut für Medizinische Forschung in Heidelberg, nach mehreren Studienaufenthalten an der Zoologischen Station in Neapel und Forschungen am Max-Planck-Institut in Heidelberg wurde er 1962 im Fach Biochemie promoviert. 1962 begann er in Köln in der chemischen Abteilung der Troponwerke, 1967 wurde er Leiter der neu gegründeten biochemischen Abteilung. Bis zu seiner Pensionierung 1991 umfaßte seine Publikationsliste 146 Publikationen und er war an zahlreichen Patenten beteiligt.

Quellen: Sybille Gerstengarbe und Horst Hennig: Opposition, Widerstand und Verfolgung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 1945 -1961. Eine Dokumentation. Leipzig 2009, S. 634

Autor: AK

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