Hennig, Horst
geboren: | 28. Mai 1926 in Siersleben/Sachsen-Anhalt |
gestorben: | 21. Mai 2020 in Köln |
Hennig, Horst
Kurzbiographie: * 28. Mai 1926 in Siersleben/Sachsen-Anhalt. Vom 25. Februar 1945 bis 1. Juni 1946 war er in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. 1948 legte er sein Abitur in Halle ab. Er wurde Mitglied der FDJ und am 20. Juni 1946 Mitglied der SED. Student der Medizin an der Universität Halle Nr. 2031, Tag der Einschreibung 19. April 1948, Tag und Art des Abgangs: „15.6.50 gestr. wegen Nicht-Rückmeldung zum S.S. 50, lt. Reg. Erlaß Az. 6335”. Er wurde am 10. März 1950 in Halle vom MWD mit einer oppositionellen Studentengruppe verhaftet und am 13. Mai und am 19. September 1950 vom Sowjetischen Militärtribunal in Halle nach § 58-6, -10 und -11 zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Vom Januar 1951 bis März 1955 war er Häftling in dem UdSSR-Lager Workuta – im Lager 10, im Schacht 29. Am 15. Dezember 1955 erfolgte die Entlassung nach Westberlin. Er nahm das Medizinstudium im April 1956 an der Universität in Köln wieder auf. 1961 schloß er sein Staatsexamen ab und wurde promoviert. Seit 1962 war er im Sanitätsdienst der Bundeswehr tätig. 1982 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und im März 1983 wurde er als Generalarzt aus dem Bundesministerium der Verteidigung, Bonn, in Pension verabschiedet. Er wurde im Oktober 1992 mit Eckert, Eggers, Erdmann, Flade, Schaffernicht und Schott in Moskau rehabilitiert. Ab 1992 unternahm er mehrere Archivreisen nach Moskau und Workuta. Er arbeitet ehrenamtlich in Gedenkstätten, Stiftungen und Verbänden mit. Er ist Mitherausgeber und Autor: „Begegnungen in Workuta“, „Zwischen Bautzen und Workuta“ und „Schwarze Pyramiden, rote Sklaven. Der Streik in Workuta im Sommer 1953“.
Quellen: Sybille Gerstengarbe und Horst Hennig: Opposition, Widerstand und Verfolgung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 1945 -1961. Eine Dokumentation. Leipzig 2009, S. 644
Autor: AK