Krech, Hans
geboren: | 21. Juni 1956 in Halle an der Saale |
Krech, Hans
* 21. Juni 1956 in Halle an der Saale. Hans Krech studierte von 1977 bis 1981 Pädagogik, Staatsbürgerkunde und Geschichte an der Universität Halle und begann anschließend seine Promotion an der Sektion Geschichte/Staatsbürgerkunde über die Geschichte der Sozialistischen Internationalen 1976–1979, die er 1984 abschloss. Im selben Jahr wurde er mit dem Vorwurf aus der SED ausgeschlossen, an einem parteikritischen Buch zu arbeiten. Hans Krech musste die Sektion Geschichte/Staatsbürgerkunde verlassen, da dort nur SED-Mitglieder arbeiten durften. Dadurch erhielt er ein Berufsverbot als Historiker. Erst im Juli 1989 erhielt er eine Anstellung an der Musikbibliothek in Halle. Seine Versuche, bei Ämtern und Behörden durch den Verweis auf die DDR-Verfassung eine Aufhebung seines Berufsverbotes zu erreichen, blieben erfolglos, seine Anstellung in der Musikbibliothek wurde zum Anlass genommen, ihm mitzuteilen: „Ich […] hätte also selbst entschieden, daß ich nicht mehr als Historiker arbeiten wolle.“ (Mehlig: Wendezeiten, S. 190 s.u.) 1988/89 wurde Hans Krech durch das MfS überwacht. Infolge seines 42. Ausreiseantrags wurde ihm am 20. September 1989 die Staatsbürgerschaft mit der Auflage entzogen, bis 24.00 Uhr die DDR zu verlassen.
In der Bundesrepublik fand er zunächst am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik der Universität Hamburg eine Anstellung. 1991 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Orient-Institut in Hamburg, von 2001 bis 2016 war er Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Forums für Internationale Sicherheit an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. Er berät die FDP-Bundestagsfraktion als Nahost-Experte.
Quellen:
Johannes Mehlig: Wendezeiten. Die Strangulierung des Geistes an den Universitäten der DDR und dessen Erneuerung, Bad Honnef 1999, 182–190.
Steffen Reichert: Unter Kontrolle. Die Martin-Luther-Universität und das Ministerium für Staatssicherheit Bd. 1, Halle (Saale) 2007, 422.
Bild: Privat https://www.hans-krech.de/galerie/
Autor: AK