Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Maser, Peter

Maser, Peter

geboren:3. August 1943 in Berlin
  
  
  

Maser, Peter

Peter Maser besuchte bis zur 10. Klasse die Landesschule Pforta bei Naumburg. Als „Kulturbeauftragter“ seines Jahrgangs gab er eine Einladung des Dompfarrers von Naumburg zum Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach an seine Mitschülerinnen und Mitschüler weiter. Einer seiner Mitschüler meldete Maser an das Rektorat, woraufhin dieser nach Beendigung der 10. Klasse die Schule verlassen musst. Bis 1962 besuchte er das Kirchliche Proseminar in Naumburg, auf dem Schülerinnen und Schüler ein nur innerkirchlich anerkanntes Abitur ablegen konnten. Maser verließ die Schule auf Anraten des Rektors vorzeitig ohne Abschluss und legte eine Sonderreifeprüfung an der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät in Halle ab. Im selben Jahr immatrikulierte sich Peter Maser an der Theologischen Fakultät (ab 1971 Sektion Theologie) in Halle.

Sein Diplom erwarb er 1968 und wurde daraufhin Assistent am Institut für Konfessionskunde der Orthodoxie in Halle bei Konrad Onasch. 1972 wurde er durch die Theologische Fakultät promoviert. Das MfS bearbeitete Maser in dieser Zeit in einer Operativen Personenkontrolle (OPK) unter Mithilfe von Inoffiziellen Mitarbeitern unter anderem an der Sektion Theologie. Die Sektionsleitung teilte ihm mit, dass seine Stelle im August 1976 auslaufen würde. 1975 stellte er einen Ausreiseantrag. Nachdem ihm zunächst der Lehrauftrag entzogen wurde, folgte ein paar Monate später die Kündigung.

Nach seiner Übersiedlung in die Bundesrepublik Deutschland war er ab 1977 Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Kirchenamtes der EKD in Hannover und Dozent an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. 1988 folgte seine Habilitation und 1993 die Ernennung zum außerplanmäßigen Professor für Kirchengeschichte und Christliche Archäologie. Seit 1992 betätigte er sich als Theologischer Referent, später dann als sachverständiges Mitglied in der Enquete-Kommission des Bundestages „Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur“. Seit 1998 ist Maser Mitglied des Kuratoriums der „Stiftung Archive der Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR im Bundesarchiv“ und ist Vorsitzender des Fachbeirats Wissenschaft der „Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur“. Im selben Jahr erhielt er das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Seit 2001 leitete er als Direktor das Ostkirchen-Institut sowie die Abteilung für Christliche Archäologie und Geschichte der Kirchlichen Kunst der Theologischen Fakultät der Universität Münster.

Seine Emeritierung folgte im Jahr 2008. Nach seiner Rückkehr nach Sachsen-Anhalt engagierte sich Maser besonders im Alumni-Verein der Landesschule Pforta, deren langjähriger Vorsitzender er war. 2017 wurde er mit dem Thüringer Verdienstorden für sein Engagement zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ausgezeichnet. 

Quellen: 

UAHW Rep. 11 Nr. 2254 Maser

https://www.uni-muenster.de/EvTheol/personen/maser.html (Stand: 3.11.2021)

https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Maser (Stand: 3.11.2021)

https://www.meine-kirchenzeitung.de/erfurt/c-blickpunkt/feindlich-staatszersetzend-christ_a2926 (Stand: 3.11.2021)

http://www.gesellschaft-zeitgeschichte.de/obere-navigation/aktuelles/anzeige-gfz-news/article/prof-dr-peter-maser-mit-thueringer-verdienstorden-ausgezeichnet/ (Stand: 3.11.2021)

https://pforta-netzwerk.de/news/8/ (Stand: 3.11.2021)

Bild: https://enquete-online.de/mitwirkende-mno/

Autor: AK

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