Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Pfützenreuter, Norbert

Pfützenreuter, Norbert

geboren:24. April 1954 in Delitzsch
  
  
  

Pfützenreuter, Norbert

Norbert Pfützenreuter wuchs in Delitzsch auf. Zur Erweiterten Oberschule (EOS) wurde er nicht zugelassen, weil er die Teilnahme an der Jugendweihe verweigerte. Sein Abitur legte er im Rahmen einer Berufsausbildung zum Baufacharbeiter in Leipzig ab.

Seit 1970 plante er seine Flucht in den Westen und besaß Kontakte zu einem Fluchthilfeunternehmen, die ihm von Verwandten in der Bundesrepublik vermittelt worden waren. Pfützenreuter bewarb sich mehrfach vergeblich um ein Studium der Medizin an der Martin-Luther-Universität in Halle. Im August 1973 begann er, an der Universitäts-Nervenklinik der Martin-Luther-Universität als Pflegerische Hilfskraft zu arbeiten, um später das Medizinstudium aufnehmen zu können. Im August 1975 wurde die Klinik informiert, dass Pfützenreuter sich in Berlin in Untersuchungshaft befand. Seine Flucht im Kofferraum eines Diplomatenwagens wurde durch einen Inoffiziellen Mitarbeiter der Staatssicherheit verraten. Er wurde wegen „Republikflucht“ und „staatsfeindlichen Verbindungen“ zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Im Juli 1977 wurde er freigekauft.

Nach seinem Medizinstudium in Heidelberg und München arbeitete er bis 1989 als Assistenzarzt für Frauenheilkunde an der Universitätsklinik Heidelberg. Bis 1992 war er Oberarzt an der Universitätsfrauenklinik in Heidelberg, zog schließlich nach München  und gründete dort die Tagesklinik MedNord und 2003 die MedNord Dr. Pfützenreuter GmbH, eine auf endoskopische Chirurgie, Brust-Chirurgie und Beckenboden-Chirurgie spezialisierte Klinik.

Quellen: 

UAHW Rep 11 PA 23576

UAHW Rep.7 Nr. 1384.

https://www.ddr-zeitzeuge.de/ddr-zeitzeugen-recherchieren/ddr-zeitzeuge/dr-norbert-pfuetzenreuter-128.html (Stand 10.02.2023)

Bild: Pfützenreuter

Autor: AK

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