Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Rohrbach, Carmen

Rohrbach, Carmen

geboren:16. Juli 1948 in Bischofswerda
  
  
  

Rohrbach, Carmen

Nach ihrem Abitur an der Goetheschule in Bischofswerda 1967 immatrikulierte sich Rohrbach für das Studium der Biologie in Greifswald. Als nach der III. Hochschulreform das Diplom in Greifswald nur noch in Mikrobiologie erworben werden konnte, wechselte sie 1969 für die letzten Semester nach Leipzig und studierte dort Zoologie und schloss mit dem Diplom ab. 1974 ging sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an die Sektion für Biowissenschaften der Martin-Luther-Universität. Durch ihre Westverwandtschaft wurde ihr die Aufnahme in den Reisekader der Universität versagt. Da die eingeschränkte Reisefreiheit in der DDR ihren Wunsch, als Biologin die Welt zu entdecken, verhinderte, entschloss sie sich im Sommer 1974 zu einer Flucht in die BRD. Gemeinsam mit einem Freund schwamm sie von Nienhagen in Mecklenburg 28 Stunden über die Ostsee in Richtung Dänemark. Bereits in internationalen Gewässern angekommen, wurden beide von einer polnischen Yacht verraten und kurze Zeit später von der Marine zurück an Land gebracht. Rohrbach blieb zwei Jahre in Haft, bevor sie 1976 freigekauft wurde.

Nach ihrer Freilassung arbeitete sie am Max-Planck-Institut für Verhaltenspsychologie, "Seewiesen", das vom Nobelpreisträger Konrad Lorenz gegründet wurde, in der Nähe von München und wurde 1980 promoviert. 

Durch die Max-Planck-Gesellschaft erhielt sie den Auftrag, das Leben der Meerechsen auf den Galapagos-Inseln zu dokumentieren. Seitdem reist Rohrbach aufgrund zahlreicher Expeditionen rund um die Welt. Ihre Eindrücke und Erfahrungen, welche sie als Reiseschriftstellerin festhält, wurden vielfach veröffentlicht. 

Quellen: 

Rohrbach, Carmen: Solange ich atme, Meine dramatische Flucht aus der DDR und wie sie mein Leben prägte, München 2003, passim. 

www.carmenrohrbach.de, Stand: 29.09.2021.

Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Carmen_Rohrbach_Februar_2013.JPG

Autor: AK

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