Rudolph, Thomas
geboren: | 21. Februar 1963 in Chemnitz |
Rudolph, Thomas
Wegen seiner Nichtzulassung zur Erweiterten Oberschule (EOS) legte er ein – nur innerkirchlich anerkanntes - Abitur am kirchlichen Proseminar der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens in Moritzburg ab und arbeitete danach als Gummipresser in einem Reifenwerk. Nach seinem Wehrdienst als Bausoldat begann er 1983 ein Theologiestudium in Halle. Nach einer Befehlsverweigerung im Zivilverteidigungslager wurde er 1984 exmatrikuliert und setzte sein Theologiestudium am Theologischen Seminar Leipzig, einer Kirchlichen Hochschule fort, brach sein Studium aber 1988 ab. Er war einer der Mitbegründer und Sprecher des 1987 entstandenen "Arbeitskreis Gerechtigkeit Leipzig, Mitglied des "Arbeitskreis Solidarische Kirche" und Mitbegründer und Sprecher der "Initiative Frieden und Menschenrechte" in Leipzig. Durch die Staatssicherheit wurde er im OV „Juris” bearbeitet. Rudolph beteiligte sich 1989 aktiv an den Friedensgebeten in der Leipziger Nikolaikirche. Er war Mitverfasser eines „Appells gegen Gewalt“, der in ca. 25.000 Exemplaren gedruckt wurde und brutale staatliche Übergriffe auf Demonstranten kritisierte. Bis 1994 war er Mitarbeiter der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag, ab 1998 betätigte er sich im "Archiv der Initiative Frieden und Menschenrechte Sachsen e.V."
Er ist Mitherausgeber einer Chronik zum Weg der Opposition und des Widerstands in den letzten Jahren der DDR. Seit 2007 ist er Geschäftsführer des Aktionskreises “Demokratie und Soziale Politik”, ein sozio-kulturelles Zentrum in Leipzig-Volkmarksdorf, welches sich um wirtschaftliche und soziale Nöte ansässiger Bürger kümmert.
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Rudolph_(B%C3%BCrgerrechtler), (Stand: 21.07.2021).
UAHW, Rep.14, Nr. 23
Peter Wensierski: Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution. Wie eine Gruppe junger Leipziger die Rebellion in der DDR wagte, München 2017.
Dietrich, Christian u. Uwe Schwabe (Hg.): Freunde und Feinde. Friedensgebete in Leipzig zwischen 1981 und dem 9. Oktober 1989, Leipzig 1994.
Thomas Rudolph, in: Mayer, Thomas: Helden der Friedlichen Revolution, 18 Porträts von Wegbereitern aus Leipzig, 31, Leipzig 2009.
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Thomas_Rudolph.jpg (Stand 21.07.2021).
Bild: Urheber: Florian Tuczek Quelle: IFM-Archiv Sachsen e.V., Creative-Commons-Lizenz Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland
Autor: AK