Schröter-Chetrit, Rupert geb. Schröter
geboren: | 18. Januar 1949 in Berlin |
Schröter-Chetrit, Rupert geb. Schröter
*18. Januar 1949 in Berlin. Rupert Schröter-Chetrit studierte von 1967 bis 1969 Geschichte und Staatsbürgerkunde auf Lehramt an der Universität Halle. 1969 wurde er wegen seines Sprachfehlers ausgeschlossen, eine Umlenkung auf einen anderen Studiengang wurde ihm verwehrt, anschließend arbeitete er zunächst beim Rundfunk. 1971 folgte der Ausschluss aus der SED wegen „parteischädigendem“ Verhalten und die Kündigung seiner Stelle beim Rundfunk, bis 1976 arbeitete er zur Bewährung in der Produktion. In den 1970er Jahren betätigte er sich in der oppositionellen Bewegung, u.a. durch die Initiierung eines an Leo Trotzki und der IV. Internationale orientierten politischen Bildungszirkels, der Teilnahme an Protesten und der Veröffentlichung verschiedener Artikel. Rupert Schröter-Chetrit wurde vom MfS im Zuge verschiedener „Operativer Vorgänge“ überwacht. Seine politischen Aktivitäten führten am 16. September 1976 zu seiner Verhaftung. Ausschlaggebend war ein von ihm mitinitiierter Brief, der sich zwar eindeutig zum Sozialismus bekannte und sich von der kirchlichen Opposition abgrenzte, aber staatliche Repressionen gegen diese verurteilte. 1977 wurde er zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, stellte im Gefängnis einen Ausreiseantrag und reiste nach einem Freikauf im Dezember 1977 nach West-Berlin aus. Dort betätigte er sich zunächst als Journalist und Arbeiter und politisch in der SPD und zwischenzeitlich der Alternativen Liste.
Nach dem Zusammenbruch der DDR arbeitete Rupert Schröter-Chetrit von 1991 bis 2003 in der Brandenburger Landesregierung, zuerst als Pressesprecher der Brandenburger Sozialministerin Regine Hildebrandt und dann ab 1999 als Referent für EU-Osterweiterung und Arbeitsmarkt.
Quellen:
Krampitz, Karsten: 1976. Die DDR in der Krise, Berlin 2016, 118.
https://www.jugendopposition.de/lexikon/personen/148232/rupert-schroeter
Autor: AK