Stiehl, Wolfgang
geboren: | 3. Januar 1934 in Schönebeck |
gestorben: | 1. Januar 2014 in Magdeburg |
Stiehl, Wolfgang
Kurzbiographie: * 3. Januar 1934 in Schönebeck. Student an der ABF, 1948 nach Schulentlassung Bäckerlehre, seit 1. September 1952 Student an der ABF der Universität Halle. Er wurde nach einem Westberlinbesuch denunziert und durch den Staatssicherheitsdienst in einer ‚Kidnapping-Aktion’ am 1. Februar 1953 auf dem Marktplatz in Schönebeck/Elbe verhaftet und im „Roten Ochsen“ in Halle inhaftiert. Nach der Verurteilung am 22. April 1953 durch den 1. Strafsenat des Bezirksgerichtes in Halle wegen Verbrechen nach Art. 6 der Verfassung der DDR in Verbindung mit der KD 38 Abschn. II Art. III A III zu einer Zuchthausstrafe von sechs Jahren erfolgte die weitere Strafverbüßung in der Strafvollzugsanstalt Halle, Am Kirchtor, von Mai 1953 bis November 1956, mit ca. 6 Wochen Unterbrechung durch Aufenthalt im Haftkrankenhaus Leipzig-Klein-Meusdorf. Am 16. November 1956 wurde er nach einer Amnestieverfügung aus der Haft entlassen. 1972 nach mehreren Weiterbildungen Abschluß als Diplomingenieur (FH) der Lebensmittelindustrie, Fachrichtung Backwaren. 1975 wurde er Produktionsleiter in einem Backwaren-Groß-Betrieb, 1976 Fachdirektor für Technik, Abteilungsleitertätigkeiten. 1992 ging er in den Vorruhe- und Rentenstand. 1992 mehrere ehrenamtliche Mandatsträger-Tätigkeiten. 1995 vielseitig in Interessengruppen als Zeitzeuge, z. B. in der Gedenkstätte am Moritzplatz in Magdeburg, der Landeszentrale für politische Bildung, in parteinahen Stiftungen, usw. tätig, 1995 wurde er als Mitglied in den Gedenkstättenbeirat des Landes Sachsen-Anhalt berufen, Herausgeber von ortsbezogenen Publikationen zur politischen Bildung. Er wurde am 4. August 1992 rehabilitiert.
Quellen: Sybille Gerstengarbe und Horst Hennig: Opposition, Widerstand und Verfolgung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 1945 -1961. Eine Dokumentation. Leipzig 2009, S. 671
Autor: AK