Albert Ponsold
geboren: | 22. April 1900 Libau (Kurland) |
gestorben: | 14. Februar 1983 Münster |
Konfession: | evangelisch-lutherisch |
Vater: | Stadtsekretär |
Albert Ponsold
Ponsold besuchte das Gymnasium Birkenruh in Livland. Das Abitur legte er 1918 Petrograd ab. Das Studium der Medizin begann er in Dorpat zur Zeit der Besetzung Estlands durch deutsche Truppen. 1918/19 war er Freiwilliger in einem Stoßtrupp der Baltischen Landwehr und nahm an der Befreiung Rigas von der Roten Armee teil. Im April 1919 gehörte er als Unteroffizier eines Fliegerkampfgeschwaders zu den Truppen, die gegen die Ulmanis-Regierung putschten (ausgezeichnet mit dem Baltenkreuz). Ab 1919 studierte Ponsold Medizin an der Universität Berlin. 1924 bestand er das Staatsexamen, Praktika absolvierte er am Augusta-Spital und der Chirurgischen Universitätsklinik Berlin. 1926 erhielt er die Approbation und promovierte zum Dr. med. 1927/28 war er Assistenzarzt an verschiedenen Krankenhäusern. Von 1928 bis 1930 hatte er eine planmäßige Assistentenstelle am Anatomischen Institut der Universität Marburg inne. 1930/31 arbeitete er als Pathologe am Stubenrauch-Krankenhaus Berlin, 1931 besuchte er für drei Monate die Sozialhygienische Akademie Berlin, 1932/33 war er Assistenzarzt in der Universitätsnervenklinik Kiel, 1934 bestand er das Kreisarztexamen und wurde Assistent am Institut für Gerichtliche und soziale Medizin der Universität Halle. 1935 habilitierte er mit einer experimentellen Arbeit über die Verpflanzung von Kaninchenföten mit Rückschlüssen auf so genannte Steinkinder (»Intraabdominale Skelettierung und Mumifizierung von Föten bei experimentellem extrauterinen Abort«). Zum Dozenten ernannt wurde Ponsold 1936. Ausgebildet in militärischen Übungen, trat er 1939 in die Luftwaffe ein und diente als Luftgaupathologe im Wehrkreis IV. 1941 wurde er an die Universität Posen als planmäßiger außerordentlicher Professor für das Fach »Gerichtliche Medizin und Kriminalistik« berufen und uk. gestellt. Wieder eingezogen war Ponsold 1944/45 Pathologe bei der Heeresgruppe West. Nach 1945 arbeitete er in der Landwirtschaft, war tätig in der Seuchenbekämpfung und wurde als gerichtlicher Gutachter in Düsseldorf beschäftigt. 1948 wurde er zum Ordinarius für Gerichtlichen Medizin an der Universität Münster ernannt und 1968 emeritiert.
Organisationen: Aufnahme in die NSDAP am 1. Mai 1937 (Mitglied Nr. 4 047 408), Sturmführer im NSFK, NSDÄB, NSV.
Autobiographie: Der Strom war die Newa – Aus dem Leben eines Gerichtsmediziners, St. Michael 1980.
Quellen: UAHW, Rep. 6, Nr. 1407; UAHW, Rep. 29, F II Nr. 3 Bd. 2 Dozenten; UAHW, Rep. 11, PA 12581 (Ponsold); Autobiographie, Mallach.
Bild: UAHW
Autor: HE