Hermann Puetz
geboren: | 26. März 1826 Oberpleis bei Köln |
gestorben: | 4. März 1898 Halle |
Konfession: | christkatholisch |
Vater: | nicht ermittelt |
Hermann Puetz
Puetz besuchte das Progymnasium in Siegburg und das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Köln. In Berlin studierte er Tierheilkunde und wurde 1850 zum Tierarzt I. Klasse approbiert. Puetz war praktisch tätig und erwarb 1857 das Fähigkeitszeugnis zur Verwaltung einer Kreisarzttierstelle. 1861 wurde er Kreisarzt für die Kreise Wipperfürth, Waldbroel und Gummersbach und zugleich Lehrer an der Ackerbauschule Denklingen (Kreis Waldbroel, Regierungsbezirk Köln). 1869 promovierte er an der Universität Rostock mit der Dissertation »Über das Seelenleben der Tiere« zum Dr. phil. Die Tierarzneischule Bern (Schweiz) berief Puetz im selben Jahr zum ordentlichen Professor und Direktor. An der Universität Bern setzte er seine medizinischen Studien fort und promovierte 1871 mit der Dissertation »Beiträge zur Anatomie und Physiologie des Sprunggelenkes« zum Dr. med. Neben der Lehrtätigkeit bemühte sich Puetz um die Neugestaltung des tierärztlichen Unterrichts, gab ab 1873 die Zeitschrift für wissenschaftliche und praktische Veterinärmedizin heraus und verfasste zahlreiche Schriften zur praktischen Tiermedizin (»Landwirtschaftliche Tierheilkunde«, 1867; »Lehrbuch der allgemeinen chirurgischen Veterinär-Pathologie und Therapie«, 1874). 1877 nahm Puetz einen Ruf als außerordentlicher Professor für Tierheilkunde im landwirtschaftlichen Institut der Universität Halle an. 1894 erhielt er den Status als ordentlicher Honorarprofessor. In Halle publizierte Puetz weitere Kompendien sowie Spezialuntersuchungen (»Die Seuchen und Herdkrankheiten unserer Haustiere«, 1882; »Über die Beziehungen der Tuberkolose der Menschen zur Tuberkolose der Tiere«, 1883; Kompendium der Tierheilkunde«, 1885«; »Über fibroide Pseudohypertrophie vieler Skelettmuskel beim Pferde«, 1887). Auch in Preußen engagierte sich Puetz, unter anderem als Vorsitzender der Zentralvertretung der tierärztlichen Vereine, für die Reorganisation der tierärztlichen Ausbildung und Verwaltung (»Die Reorganisationsfrage des preußischen Veterinärunterrichtswesens im Spiegel der heutigen Forderungen der Wissenschaft und des Gemeinwohles«, Denkschrift für das Abgeordnetenhaus 1887). 1897 wurde Puetz von der Leitung der Tierklinik aus gesundheitlichen Gründen entbunden, er starb an einem Herzschlag.
Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 12695 (Puetz); Chronik 1888/89, S. 9 ff.
Autor: HE