Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Max Reischle

Max Reischle

geboren: 18. Juni 1858 Wien
gestorben: 11. Dezember 1905 Tübingen
Konfession: evangelisch
Vater: Buchhändler

Max Reischle

Nach dem Tod des Vaters siedelte die Mutter mit den Kindern nach Württemberg über. Reischle bestand 1872 das Landesexamen und trat in das theologische Seminar Schönthal ein. er wechselte nach Urach und studierte ab 1876 an der Universität Tübingen Theologie. 1880/81 leiste er Wehrdienst in einem Grenadierregiment und wurde 1882 als Reservist zum Sanitätspersonal überstell. 1881 trat er die Stelle eines Stadtvikars in Schwäbisch Gmünd an. Das Luther-Stipendium ermöglichte ihm die Fortsetzung seiner Studien in Göttingen und Berlin, 1883 wurde er Repetent am evangelisch-theologischen Seminar (»Stift«) an der Universität Tübingen und erhielt die Venia legendi, ohne promoviert zu sein. 1887 promovierte Reischle an der Universität Tübingen zum Lic. theol. Ab 1889 lehrte er als Professor am Karlsgymnasium Stuttgart Religion und Hebräisch. 1892 wurde zum ordentlichen Professor für praktische Theologie an der Universität Gießen berufen. 1895 wechselte er als Professor für systematische Theologie an die Universität Göttingen, 1896 nahm er den Ruf nach Halle auf ein Ordinariat für Systematische Theologie an. 1905 erlitt Reischle einen Schlaganfall, begab sich zur Kur in den Schwarzwald und siedelte schließlich nach Tübingen – in das Elternhaus seiner Frau – über. Reischle befasste sich mit der Mystik in der Theologie, der Religionsphilosophie und der Vermittlung ethischer Prinzipien im akademischen Unterricht, außerdem nahm er in zahlreichen Aufsätzen und Zeitschriftenartikel an der theologischen Diskussion um die Rolle des Glaubens teil. Unter anderen veröffentlichte er: »Die Frage nach dem Wesen der Religion. Grundlagen zu einer Methodologie der theologischen Wissenschaft« (1889); »Der Glaube an Jesus Christus und die geschichtliche Erforschung seines Lebens« (1893); »Christentum und Entwicklungsgedanke« (1898); »Christliche Glaubenslehre in Leitsätzen für eine akademische Vorlesung entwickelt« (1899); »Werturteile und Glaubensurteile« (1900); »Die Bibel und das christliche Volksleben« (1902).

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 12953 (Reischle); www.bautz.de; Chronik 1905/06, S. 29–32.

Autor: HE

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