Albert Reuter
geboren: | 23. August 1888 Kirchberg bei Zwickau |
gestorben: | 28. August 1960 Leipzig |
Konfession: | evangelisch-lutherisch |
Vater: | Tuchmacher |
Albert Reuter
Nach der Volksschule absolvierte Reuter eine landwirtschaftliche Lehre und besuchte die höhere Landwirtschaftsschule in Döbeln. Die Reifeprüfung legte er als Externer an der Oberrealschule in Chemnitz ab. An der Universität Leipzig studierte er Landwirtschaft und legte sowohl das Examen für den Diplomlandwirt als auch die pädagogische Prüfung als Landwirtschaftslehrer ab. Nach kurzer Praxis war Reuter von 1913 bis 1915 Landwirtschaftslehrer Ackerbauschule in Badersleben und von 1915 bis 1919 an der Landwirtschaftsschule in Chemnitz tätig. 1919 promovierte er an der Universität Leipzig mit der Dissertation »Deutung der Ergebnisse eines zwanzigjährigen Düngungsversuchs« zum Dr. phil. Von 1919 bis 1936 lehrte er an der Landwirtschaftsschule in Döbeln. Trotz eines Dienststrafverfahrens wegen vermeintlich »linksradikaler« Einstellungen erhielt er den Professorentitel und wurde zum Direktor der Schule berufen. Als politisch »links« galt Reuter, weil er dem Genossenschaftsgedanken aufgeschlossen gegenüber stand und die Schule auch für nichtprivilegierte Schüler öffnete (u. a. durch die Bereitstellung preiswerter Internatsplätze). Nach Auseinandersetzungen mit der NSDAP musste er die Schule verlassen und fand 1936 eine Anstellung am landwirtschaftlich-pädagogisches Seminar in Lauenburg (Pommern). Von 1939 bis 1941 lehrte Reuter am landwirtschaftlich-pädagogisches Seminar Braunschweig, von 1941 bis 1945 am Institut für Landwirtschaftlichen Unterricht Danzig. Als Vertriebener und einstiger Nationalsozialist zunächst arbeitslos, beriet er seit 1946 die Vereinigung für gegenseitige Bauernhilfe im Raum Döbeln. Die Deutsche Zentralverwaltung für Volksbildung ernannte ihn 1948 zum Dozenten an der Landwirtschaftschule in Pommritz (bei Kamenz), das Land Brandenburg verwandte ihn als Dozent an der Landwirtschaftsschule in Oranienburg. 1949 wurde Reuter an der Universität Greifswald zum Dozenten für Landwirtschaftliche Pädagogik ernannt und nach der Auflösung der Landwirtschaftlichen Fakultät 1951 an die Universität Halle versetzt. Nach der Emeritierung 1956 nahm Reuter an den Universitäten Halle und Leipzig Lehraufträge für »Psychologie als Grundlage für Beratung und Schulung« sowie »Einführung in die Erwachsenenbildung und Beratungsmethodik« wahr.
Organisationen: 1933 NSDAP, 1935 NSV; 1949 SED, DSF, FDJ (Freund der Jugend)
Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 977 (A. Reuter); Gerber, Persönlichkeiten, S. 600.
Autor: HE