Eduard Riehm
geboren: | 20. Dezember 1830 Diersburg bei Offenburg (Baden) |
gestorben: | 5. April 1888 Halle |
Konfession: | evangelisch |
Vater: | Pfarrer |
Eduard Riehm
Ab 1848 studierte Riehm Theologie und Philologie, speziell orientalische Sprachen, in Heidelberg, Halle und wieder Heidelberg. 1853 promovierte er an der Universität Heidelberg zum Lic. theol. Im selben Jahr trat er eine Stelle als Stadvikar in Durlach an und wurde 1854 ordiniert. Von 1854 bis 1848 wirkte Riehm als Garnisionsprediger in Mannheim. 1858 habilitierte er sich an der Universität Heidelberg. 1860 wurde er stellvertretender Lehrer im Predigerseminar an der Universität Heidelberg und stellvertretender Universitätsprediger. 1861 folgte die Ernennung zum außerordentlichen Professor. Zugleich wurde Riehm mit der Abhaltung praktischer Übungen am Predigerseminaer beauftragt. 1862 lehnte er Rufe nach Greifswald und Kiel ab, nahm jedoch den an die Universität Halle an. Zunächst behielt Riehm den Status als außerordentlicher Professor, 1866 wurde er jedoch zum ordentlichen Professor für das Fach Altes Testament befördert. Einen Ruf an die Universität Tübingen lehnte er 1879 ebenso ab, wie die Position eines Generalsuperintendenten für die Provinz Sachsen. 1881/82 verwaltete er das Rektorat der Universität Halle.
Von 1865 bis 1888 war Riehm Mitherausgeber der Theologischen Studien und Kritiken, außerdem gab der auch auf archäologischem Gebiet Auswiesene das Handwörterbuchs des biblischen Altertums für gebildete Bibelleser (2 Bände 1884, 2. Auflage 1893/94) heraus. Populär gehalten war Riehms Schrift über »Die besondere Bedeutung des Alten Testaments für die religiöse Erkenntnis und das religiöse Leben der christlichen Gemeinde« (1864). Monographien verfasste er auch auf dem Gebiet des Neuen Testaments, so die umfangreiche Studien über den »Lehrbegriff des Hebräerbriefes« (2 Bände 1858/59, 2. Auflage 1867) und »Die messianischen Weissagungen, ihre Entstehung, ihr zeitgeschichtlicher Charakter und ihr Verhältnis zur neutestamentlichen Erfüllung« (1875). In seinen eigentlichen Gebiet forschte er sowohl über die Psalmen (mehrere Kommentare 1867–1871), die Gesetzgebung Moses’ (1854) als auch über den biblischen Schöpfungsbericht (1881). Die Deutungen der Bibel durch Martin Luther waren ein weiterer Gegenstand seiner Forschung, für seine Mitarbeit bei der Revision der Lutherischen Bibelübersetzung erhielt Riehm 1875 den Roten Adler-Orden 4. Klasse. Er starb an einer langen schweren Erkrankung des Herzens und der Nieren.
Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 13091 (Riehm); Drüll, Heidelberger Gelehrtenlexikon, Band 3, S. 219 f.; Badische Biographien Band 4 (1891); Chronik 1887/88, 7 ff.
Autor: HE