Gerhard Rooks
geboren: | 23. Juli 1901 Cesis/Lettland |
gestorben: | 5. Juli 1975 Tallinn/Estland |
Konfession: | evangelisch-lutherisch |
Vater: | Baumeister |
Gerhard Rooks
Der Sohn eines aus Mecklenburg ausgewanderten Architekten besuchte das Gymnasium in Narva. 1919/20 setzte er seine Ausbildung an der Abendzentralschule Tallinn fort und begann in Tartu (Dorpat) das Studium der Medizin, dass er 1925 mit dem Staatsexamen abschloss. 1926 wurde er Volontärassistent am Gerichtsmedizinischen Institut der Universität Dorpat und 1928 Oberassistent. Studienaufenthalte in Paris und Lyon schlossen sich an. 1932 promovierte Rooks an der Universität Dorpat mit einer Arbeit über die Blutgruppenverteilung in Estland und ihren Aussagekraft für Vaterschaftsbestimmungen zum Dr. med. 1933 erhielt er die Lehrbefugnis und wurde 1934 zum Dozenten, 1937 zum außerordentlichen Professor ernannt. Seit 1934 war er Gerichtsarzt für Dorpat. 1940 erhielt er ein Ordinariat und übernahm die Direktion des Gerichtsmedizinischen Instituts. Von 1940 bis 1942 war er Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität. Durch die Kriegsereignisse kam er 1944 nach Halle und war ab dem 15. Dezember 1944 am Institut für gerichtliche und soziale Medizin tätig. Nach der Verhaftung des Ordinarius 1945 amtierte er als geschäftsführender Direktor des Instituts. Im Januar 1947 zum ordentlichen Professor der Universität Halle ernannt, schied Rooks im Juli 1947 aus, um nach Estland zurückzukehren. Zunächst Lehrbeauftragter am Anatomischen Institut der Universität Tartu, wurde er 1954 Dozent. 1955 erhielt er einen Lehrstuhl am Anatomischen Institut. 1964 pensioniert, setzte er die Lehrtätigkeit am Pädagogischen Institut Tallin fort. Neben zahlreichen Aufsätzen zur Bestimmung von Todesursachen verfasste Rooks ein mehrfach aufgelegtes Lehrbuch der Gerichtsmedizin.
Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 27556 (Rooks); Auskunft des Leiters des Gerichtsmedizinischen Instituts der Universität Tartu an Wiebke Janssen (13. Februar 2001); Eesti Entsüklopeedia.
Autor: HE