Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Ernst Rosenfeld

Ernst Rosenfeld

geboren: 14. August 1869 Gumbinnen
gestorben: 12. Mai 1952 Münster
Konfession: evangelisch
Vater: Postdirektor

Ernst Rosenfeld

Rosenfeld besuchte Schulen in Breslau, Hirschberg, Memel und Marburg (Reifeprüfung 1887). Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität Marburg. 1890 legte er das erste juristische Examen ab. Zum Dr. jur. promovierte Rosenfeld an der Universität Marburg mit der Dissertation »Welche Strafmittel können an die Stelle der kurzzeitigen Freiheitsstrafe gesetzt werden?« (erweitert unter dem Titel »Die Bestrebungen zur Einführung der bedingten Verurteilung insbesondere in Österreich und Deutschland«, 1890). Als Referendar war Rosenfeld am Amtsgericht Kirchhain in Hessen und den Landgerichten Marburg und Halle sowie am Oberlandesgericht Naumburg tätig. Von 1891 bis 1893 verwaltete er die Bibliothek des juristischen Seminars der Universität Halle. 1895 bestand er die große Staatsprüfung und wurde in Merseburg zum Gerichtsassessor ernannt. 1896 wechselte Rosenfeld, auf Bitten Guido von Liszts als Assessor nach Halle. Im selben Jahr trat er eine Assistentenstelle am Kriminalistischen Institut der Universität an und habilitierte mit einer Schrift über den Markt in der Mittelalterlichen Stadt sich für die Fächer Rechtsgeschichte und Strafrecht. 1900 wurde er als beamteter außerordentlicher Professor an die Universität Königsberg berufen, 1902 ging er als Ordinarius für Strafrecht an die Universität Münster wo er bis zu Emeritierung lehrte.
Rosenfeld forschte zur englischen, belgischen und französischen Kriminalpolitik, wobei ihn vor allem das Maß der Strafzumessung interessierte. Er verfasste ein Lehrbuch zum Reichs-Strafprozess und gab Franz von Liszts »Strafrechtsfälle zum akademischen Gebrauch« weiter heraus (14. Auflage 1929). 1925 veröffentlichte er eine Studie über »Diktierte Verträge«.

Organisationen: Rosenfeld war von 1926 bis 1933 Mitglied des Magistrats der Stadt Münster, ab 1926 in der Fraktion der DVP, später als Abgeordneter der Evangelischen Vereinigung für Kommunalpolitik; 1934 Eintritt in den BNSDJ

Quellen: BA R 4901/13274; UAHW, Rep. 11, PA 13280 (Rosenfeld).

Autor: HE

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