Alois Schardt
geboren: | 28. Dezember 1889 Frickhofen, Kreis Limburg |
gestorben: | 24. Dezember 1955 Los Alamos (USA) |
Konfession: | katholisch |
Vater: | Landwirt |
Alois Schardt
Nach dem Abitur leistete Schardt 1910/11 Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger in Darmstadt. Von 1911 bis 1914 und 1916/17 studierte er Philosophie, Germanistik, Kunstgeschichte und Archäologie in Marburg, Münster, Berlin und Würzburg. Dort promovierte er 1917 zum Dr. phil. 1914 wurde er Offiziersstellvertreter im Reserve-Infanterie-Regiment 87 und nahm an der Marneschlacht teil. Nach einem Nervenzusammenbruch wurde er als dienstuntauglich entlassen. Von 1918 bis 1920 war er wissenschaftlicher Hilfsarbeiter an der ägyptischen Abteilung der Staatlichen Museen Berlin, von Frühjahr bis Sommer 1920 am Kaiser-Friedrich-Museum Berlin, von Sommer 1920 bis 1924 an der Nationalgalerie Berlin. 1924/25 war er Direktor der Bildungsanstalt Hellerau. 1926 wurde er in Halle Direktor des Städtischen Moritzburgmuseums. 1930 ernannte ihn die Universität Halle zum Honorarprofessor für Museumskunde und Kunstgeschichte. Von Juli bis November 1933 leitete er kommissarisch die Nationalgalerie Berlin. Dabei war Schardt an heftigen Auseinandersetzungen um die expressionistische Kunst beteiligt. 1934 kehrte er nach Halle zurück und begann die Arbeit an einer Monographie über Franz Marc. 1936 wurde er anlässlich einer Rede zur Eröffnung einer Franz-Marc-Ausstellung in Berlin verhaftet. Nach der Entlassung im November 1936 versetzte ihn das Kultusministerium auf eigenen Wunsch in den Ruhestand. 1937 entzog ihm das Wissenschaftsministerium den Lehrauftrag. Bis 1939 widmete er sich in Berlin schriftstellerischer Tätigkeit. Im November 1939 reiste er mit der Familie nach Los Angeles, um dort eine deutsche Propagandaausstellung aufzubauen. Die Schau wurde nie eröffnet, wohl mit Rücksicht auf sein behindertes Kind kehrte Schardt nicht zurück. Er arbeitete als Sprachlehrer, Kulissenbauer und Vortragsredner. Ab 1946 war er Direktor des Art Department der Olive Hill Foundation und lehrte an der University of Southern California sowie an verschiedenen Colleges.
Organisationen: Leiter der Ortsgruppe des Kampfbundes für Deutsche Kultur, Mitglied der NSDAP seit 1. Mai 1933 (Nr. 3 492 038), Mitglied des Rotary Clubs.
Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 13616 (Schardt); UAHW, Rep. 6, Nr. 1407; DBE Bd. 8, S. 566; Wendland.
Autor: HE