Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Karl Schmalfuß

geboren:5. November 1904 Wedruschitz (Kreis Saaz)
gestorben:3. Dezember 1976
Konfession:evangelisch
Vater:Landwirt

Karl Schmalfuß

Karl Schmalfuß wurde am 5.11.1904 in Wedruschitz (Kreis Saaz) als Sohn eines Landwirts geboren. Dort besuchte er das Gymnasium und machte 1924 das Abitur. Er studierte Naturwissenschaften und Landwirtschaft an der Universität Halle und promovierte dort 1929. Daraufhin arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent zunächst in Marburg, dann in Berlin, wo er sich 1935 habilitierte. 1940 wurde er zunächst als außerordentlicher Professor an die Universität Posen berufen. 1943 folgte die ordentliche Professur für Pflanzenernährung und Bodenkunde. 1945 verließ er Posen und nahm eine Vertretungsstelle in an der Universität Halle an. Nach seiner Entlassung am 31.12.1945 setzte er seine Studien fort, ab Januar 1947 mit offiziellem Forschungsauftrag der Universität. Am 1.7.1947 wurde er zum ordentlichen Professor berufen und zum Direktor des Instituts für Pflanzenernährung und Bodenkunde ernannt. Von 1948-53 war er Dekan der landwirtschaftlichen Fakultät, danach Prodekan. Bis zu seiner Emeritierung 1969 lehrte und forschte er an der Universität Halle. In Halle setzte er sich für Studierende ein, die aus politischen Gründen verfolgt wurden.

Er veröffentlichte zahlreiche Texte zu seinen Fachgebieten, der Stoffwechselphysiologie der Kulturpflanzen, Bodenfruchtbarkeit und Bodentypenforschung. Neben diversen Aufsätzen wurde besonders sein Lehrbuch „Pflanzenernährung und Bodenkunde“ stark rezipiert.

Karl Schmalfuß verstarb am 3.12.1976.

Organisationen: Karl Schmalfuß war von 1938 bis 1945 Mitglied der NSDAP. Nach eigenen Angaben wurde er 1941, nachdem er eine misshandelte Polin in Schutz genommen hatte, von der Gestapo verhaftet, kurz darauf aber wieder freigelassen. Auf Grund von körperlicher Untauglichkeit nahm er nicht am Krieg teil. 1946 trat er in LDP ein. Er war seit dem 23. April 1953 Mitglied der Leopoldina und der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Er erhielt zahlreiche Preise und Ehrungen, u.a. den Nationalpreis II. Klasse (1953), den Ehrendoktor der Landwirtschaften von der Karl-Marx-Universität Leipzig (1959) und den Vaterländischen Verdienstorden in Silber.

Quellen: UAH Halle-Wittenberg, Rep. 11/PA 401 2 Teile.

Auswahl weiterer Literatur: Rupieper, Hermann-Josef (Hg.): „… und das Wichtigste ist doch die Einheit.“ Der 17. Juni 1953 in den Bezirken Halle und Magdeburg; Münster usw. 2003.

Sybille Gerstengarbe und Horst Hennig: Opposition, Widerstand und Verfolgung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 1945 -1961. Eine Dokumentation. Leipzig 2009, 247, 255f.

Zeitzeugnisse, S. 17

Autor: AK

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