Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Kurt Schmaltz

geboren: 14. Juli 1900 Saargemünd (Lothringen)
gestorben: 16. Februar 1995 Heidelberg
Konfession: katholisch
Vater: Lokomotivführer

Kurt Schmaltz

Schmaltz besuchte die Volksschule in Saargemünd und Luxemburg, danach Gymnasien in Virton (Belgien) und Straßburg. Im Juli 1918 trat er in das Infanterieregiment 132 in Straßburg ein, gelangte jedoch nicht mehr zum Fronteinsatz. 1919 aus Straßburg ausgewiesen, nahm er das Studium der Wirtschaftswissenschaften in Freiburg auf, wo er 1919/20 der Einwohnerwehr angehörte. Das Studium setzte er in Mannheim, Frankfurt am Main und Berlin fort. 1921 legte er die kaufmännische Prüfung ab, 1921/22 war er Assistent an der Handelshochschule Berlin, 1922 promovierte er zum Dr. rer. pol. an der Universität Frankfurt am Main. Danach hatte Schmaltz verschiedene Stellen inne, u. a. war er Mitarbeiter im Reichswirtschaftsministerium. Von 1925 bis 1928 leitete er die Zentral-Seminar-Bibliothek der Handelshochschule Berlin und war Schriftleiter der Zeitschrift »Handelswissenschaft und Handelspraxis« (ab 1930 »Die Betriebswirtschaft«). Ab 1926 hielt er betriebswirtschaftliche Vorlesungen an der Universität Halle und habilitierte sich hier 1928 für Betriebswirtschaftslehre. Er erhielt einen Lehrauftrag und war Mitarbeiter der Industrie- und Handelskammer. Seit 1932 arbeitete er als Wirtschaftsprüfer. 1935 wurde er zum nichtbeamteten außerordentlichen Professor ernannt. Im Herbst 1938 führte er Schulungen für Wirtschaftstreuhänder der Ostmark (Österreich) durch, im April 1940 wurde Schmaltz als Kriegsverwaltungsrat eingezogen. Er war im Wirtschafts- und Rüstungsamt beim Oberkommando der Wehrmacht tätig, als Sonderführer integrierte er Betriebe besetzter Länder in die deutsche Rüstungswirtschaft. 1941 erhielt Schmaltz einen Lehrauftrag für Wirtschaftsprüfung an der Wirtschaftshochschule Berlin, hielt jedoch bis 1945 weiterhin Vorlesungen in Halle. 1942 wurde Schmaltz Vorstand der zum Zweck der Ausplünderung der eroberten Gebiete geschaffenen Deutschen Revisions- und Treuhand AG. Da die Hauptverwaltung der Deutschen Revisions- und Treuhand auf Schmaltz’ Betreiben 1944 nach Naumburg verlegt wurde, geriet er 1945 in amerikanische Gefangenschaft. Als Nationalsozialist erhielt er in der amerikanischen Besatzungszone keine Anstellung an einer Hochschule. 1950 wurde er Vorstandsmitglied der Portland Zementwerke Heidelberg AG, nach 1950 war er auch Lehrbeauftragter an der Wirtschaftshochschule Mannheim.

Organisationen: November 1933 Eintritt in die SA, NSRB, Aufnahme in die NSDAP am 1. Mai 1937 (Mitglied Nr. 5 535 795).

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 13853 (Schmaltz); UAHW, Rep. 6, Nr. 1407; DBE Bd. 8, S. 692.

Autor: HE

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