Adolf Schmidt
geboren: | 7. März 1865 Bremen |
gestorben: | 11. November 1918 Bonn |
Konfession: | evangelisch |
Vater: | nicht ermittelt |
Adolf Schmidt
Schmidt besuchte das Gymnasium in Bremen, Mathematik, Naturwissenschaften und Medizin studierte er an den Universitäten Jena, Tübingen, Berlin und Bonn. An der Universität Bonn promovierte er 1889 mit einer Dissertation über »die Physiologie der Nierensekretion« zum Dr. med. Ab 1890 arbeitete er als Assistenzarzt in Bonn, von 1891 bis 1893 in der Universitätspoliklinik Breslau und 1893/94 als Volontär in Charité in Berlin. 1894 erhielt er eine Assistentenstelle in der medizinischen Poliklinik der Universität Bonn. Dort habilitierte er sich für das Fach Innere Medizin. 1899 bekam er den Professorentitel beigelegt. 1902 trat er in Dresden die Stelle als Oberarzt des Friedrichstädter Krankenhauses an. 1907 übertrug ihm die Universität Halle die Leitung der Medizinischen Poliklinik, zugleich wurde er zum ordentlichen Professor ernannt. 1908 übernahm er die Leitung der Medizinischen Klinik. Schmidt beschrieb das Asthma bronchiale als Krankheit. Klinisch-experimentelle Studien unternahm er zu Herz-, Nerven- vor allem aber zur Diagnose von Darmkrankheiten, über die er 1912/13 auch ein zweibändiges Werk veröffentlichte. 1912 gab Schmidt ein gutachterliches Urteil über das Gefrieren von Fleisch ab, was dieser »vorzüglichen Konservierungsmethode« zum Durchbruch verhalf. Seit 1912 fungierte Schmidt als Herausgeber des Zentralblattes für Innere Medizin, außerdem war er mehrfach Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Halle. 1913 berief Schmidt den ersten medizinischen Fakultätentag nach Halle ein. 1916/17 amtierte er als Rektor der Universität. Schmidt war Mitglied mehrerer Akademien in Europa und den USA, er erhielt den Dr. of laws h. c. der University of Maryland in Baltimore und zahlreiche andere Auszeichnungen (u. a. Roter Adler-Orden 4. Klasse, Kronenorden 3. Klasse, Komtur 2. Klasse des Sachsen-Ernestinischen Hausordens, Alexander-Orden III. Klasse mit Schwertern des Königreichs Bulgarien). Während des Ersten Weltkrieges diente Schmidt als Stabsarzt, später Oberstabsarzt der Landwehr (ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse und dem Anhaltischen Friedrichskreuz). Zum 1. Juni 1918 wurde Schmidt an die Universität Bonn berufen, laut Traueranzeige verstarb er jedoch bald infolge einer rasch verlaufenden Nervenerkrankung. Höchstwahrscheinlich tötete er sich selbst.
Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 13863 (A. Schmidt).
Autor: HE