Victor Schmieden
geboren: | 19. Januar 1874 Berlin |
gestorben: | 11. Oktober 1945 Frankfurt am Main |
Konfession: | evangelisch |
Vater: | Baurat |
Victor Schmieden
Die Reifeprüfung legte Schmieden 1892 am Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin ab. Er studierte an den Universitäten Freiburg, München, Berlin und Bonn, dort promovierte er 1897 mit einer Dissertation über Magenchirurgie zum Dr. med. Während des Studiums famulierte er u. a. in der Universitätskinderklinik in München, in der chirurgischen Klinik der Charité in Berlin und im pathologischen Institut des Krankenhauses Berlin-Moabit. Von 1898 bis 1900 war Schmieden Volontärassistent am pathologischen Institut der Universität Göttingen, hier publizierte er zu interessanten Befunden, u. a. über Leberzirrhose. Danach war Schmieden an Assistent an der Chirurgischen Klinik Universität Bonn, 1903 reiste er zu Studienzwecken in die USA. 1903 habilitierte er sich mit einer Arbeit über Geschwulstkrankheiten. Mit seinem Mentor August Bier wechselte Schmieden 1907 an die Universität Berlin, wo er 1908 zum außerordentlichen Professor ernannt wurde. 1913 nahm er den Ruf auf das Ordinariat für Chirurgie an der Universität Halle an. Der von Kollegen als wirklich »begnadeter Chirurg« beschriebene Schmieden entwickelte hier Operationsmethoden für die Wirbelsäule und das Rückenmark, die Bauchhöhle sowie zu offenen Brust- und Lungenverletzungen. Gemeinsam mit Gabriel Anton entstanden Arbeiten zur Operation am Gehirn. 1917 verfasste Schmieden ein später wieder aufgelegtes Lehrbuch der Kriegschirurgie, das maßgebliche Werk zu diesem Thema. 1918 publizierte er im »Handbuch der ärztlichen Erfahrungen im Weltkriege 1914–1918« den Aufsatz »Halsschüsse«. 1919 nahm Schmieden einen Ruf an die Universität Frankfurt am Main an. Gemeinsam mit Ferdinand Sauerbruch veröffentlichte er 1933 eine »Chirurgische Operationslehre«, außerdem war er Mitherausgeber des Zentralblattes für Chirurgie.
Organisationen: 1933 Eintritt in die NSDAP
Quellen: Leopoldina-Archiv MM 3371 (Schmieden); Dissertation; Heiber I, S. 359.
Autor: HE