Rudolf Schranil
geboren: | 21. Januar 1885 Nixdorf, Kreis Schluckenau (Böhmen) |
gestorben: | 22. Juli 1957 Brühl |
Konfession: | römisch-katholisch |
Vater: | k.u.k. Zollinspektor |
Rudolf Schranil
Das Reifezeugnis erhielt Schranil 1903 in Prag, ein Studium an der deutschen Universität Prag schloss sich an. Von 1903 bis 1907 war er an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät eingeschrieben, zwischen 1907 und 1911 hörte er Philosophie, Geographie und Geschichte. Zum Dr. jur. promovierte er 1909. Von 1908 bis 1911 war er Mitarbeiter der Finanzlandesdirektion in Prag, von 1911 bis 1913 war er zum Studium an die juristischen Fakultät der Universität Berlin beurlaubt. Von 1913 bis 1917 war er Mitarbeiter der Landesfinanzdirektion Prag, von 1917 bis 1921 Finanzrat im Finanzministerium Wien. Ab 1918 lehrte er als Privatdozent an der Universität Wien öffentliches Recht, 1921 erhielt er einen Ruf an die Universität Prag auf ein Extraordinariat für Verwaltungsrecht und Finanzrecht. 1927 wurde er dort zum ordentlichen Professor ernannt, nach 1933 setzte er sich für vertriebene jüdische Professoren ein, 1937/38 war er Rektor der Universität Prag, so dass er ab 1939 lediglich auf Honorarbasis weiterbeschäftigt wurde. 1941 wies ihn das Wissenschaftsministerium der Universität Halle zu. Hier lehrte er bis 1947 öffentliches Recht. Entlassen wurde Schranil, da er sich öffentlich gegen eine Neuregelung des § 218 StGB aussprach. Zunächst ging Schranil nach Hamburg, 1948 wechselte er an das Saar-Institut für Höhere Studien Homburg. An der neugegründeten Universität Saarbrücken, lehrte er von 1948 bis 1952 als ordentlicher Professor Öffentliches Recht.
Organisationen: 1929 bis 1935 Deutsch-Demokratische Freiheitspartei (Deutsche Arbeits- und Wirtschaftsgemeinschaft in der Tschechoslowakei) Mitglied des Tschechoslowakischen Wahlgerichtes für die sudetendeutsche Partei 1935 bis 1938, Tätigkeit für das Rechtsamt der Sudetendeutschen Partei ohne Mitglied dieser Partei zu sein; NSKK, NSV.
Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 3577 (Schranil); UAHW, Rep. 6, Nr. 1407.
Bild: UAHW
Autor: HE