Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Adolf Seiser

Adolf Seiser

geboren: 26. April 1891 Würzburg
gestorben: 3. Juli 1971 München
Konfession: ohne (früher katholisch)
Vater: Oberstudienrat

Adolf Seiser

Seiser besuchte Gymnasien in München und Freising und begann ein Medizinstudium in München. 1913 leistete er Militärdienst, von 1914 bis 1918 Kriegsdienst als Truppenarzt und in Lazaretten. 1917 wurde er verwundet und nahm das Studium an der Universität Marburg wieder auf. 1918 bestand er das medizinische Staatsexamen, ab März 1918 stand er wieder im Feld (ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse, sowie dem bayerischen Militärverdienstkreuz II. Klasse mit Krone und Schwertern). 1918 wurde er Truppenarzt beim Freicorps Epp, laut eigenem Lebenslauf »für die Dauer der Sanierung der politischen Verhältnisse«. 1919 promovierte er in Marburg zum Dr. med., danach war er praktischer Arzt in Breitbrunn und zugleich Mitglied der Chiemgauer Einwohnerwehr. Von 1922 bis 1926 war Seiser in München Assistent, von 1926 bis 1929 hatte er eine Assistentenstelle am Hygienischen Institut der Universität Halle inne, wo er sich 1927 habilitierte. 1929 wechselte er wieder nach München. 1933 zum außerordentlichen Professor ernannt, erhielt er 1935 einen Ruf auf die Professur für Hygiene an der Universität Gießen. 1939 nahm er den Ruf nach Halle an, wo er seinem Lehrer Paul Schmidt auf der ordentlichen Professur für Hygiene folgte. Von den Amerikanern verhaftet, sagte er in den Nürnberger Prozessen u. a. gegen Joachim Mrugowsky aus. 1948 wurde er Seuchensachverständiger am Gesundheitsamt Altötting, 1950 Sachbearbeiter für Hygiene und Seuchenbekämpfung beim Bayerischen Staatsministerium des Innern. Von 1952 bis 1956 leitete er die Staatliche Bakteriologische Untersuchungsanstalt Erlangen. 1956 in den Ruhestand versetzt, erhielt er 1958 die Rechte eines emeritierten ordentlichen Professors der Universität Erlangen.

Organisationen: 10.9.1020 bis 9.11.1923 NSDAP (alte Kartei-Nr. 2020), Wiederaufnahme am 1. Mai 1933 (Mitglied Nr. 3 213 259), 1933 SA, ab 1934 Schulungsredner für Weltanschauung bei der SA-Brigade 86, NSDB, NSLB, RLB, NSV.

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 14672 (Seiser); Auskunft UA Erlangen.

Bild: UAHW

Autor: HE

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