Wilhelm Siemens
geboren: | 22. Juni 1897 Leopoldshall (Anhalt) |
gestorben: | 5. Mai 1959 Kiel |
Konfession: | evangelisch |
Vater: | Bergrat und Generaldirektor |
Wilhelm Siemens
Siemens besuchte die Lateinschule der Franckeschen Stiftungen bis zur Unterprima, 1914 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger. Zunächst diente er bei der Artillerie, dann bei der Infanterie. Rasch zum Leutnant befördert, war er als Zugführer, Adjutant und Kompanieführer eingesetzt (ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz I. und II. Klasse). Die Abiturprüfung legte er 1918 nach der Teilnahme am Kriegsbeschädigten und Verwundetenkurs des Stadtgymnasiums Halle ab. Siemens begann das Medizinstudium in Halle, 1919/20 kämpfte er als Angehöriger des Freicorps Halle gegen die Spartakisten. Das Studium setzte er in München fort. Das Staatsexamen bestand er 1922 in Halle, hier erhielt er auch die Approbation und promovierte 1923 zum Dr. med. Danach volonitierte Siemens an den Universitätskliniken in Halle, Königsberg und Freiburg, 1925 wurde er Assistent an der Chirurgischen Universitätsklinik Kiel. Dort habilitierte er sich 1935. 1937 ließ er sich als praktizierender Chirurg in Halle nieder. Siemens absolvierte Übungen bei der neuen Wehrmacht und wurde im August 1939 eingezogen. 1940 ernannte ihn das Wissenschaftsministerium zum Dozenten neuer Ordnung und wies ihn der Universität Halle zu. Er diente als Chirurg in Feldlazaretten an der Ost- und Westfront, dann an den Reservelazaretten Bautzen und Chemnitz, (ausgezeichnet mit der Spange zum Eisernen Kreuz II. Klasse, dem Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern 1. und 2. Klasse sowie der Ostmedaille). 1942 wurde Siemens zum Oberstabsarzt befördert und im Mai 1944 zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Im Oktober 1945 wurde er von der Universität entlassen. Nach 1945 war er Arzt in Kiel.
Organisationen: 1933 (evtl. vor) Scharführer und Staffelarzt der SS, Aufnahme in die NSDAP am 3. November 1933 (Mitglied Nr. 3 95 99 72), 1919 bis 1925 Stahlhelm.
Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 14747 (Siemens); Auskunft Standesamt Staßfurt.
Autor: HE