Georg Sobernheim
geboren: | 8. Juni 1865 Charlottenburg bei Berlin |
gestorben: | 28. Februar 1963 Grindelwald (Schweiz) |
Konfession: | evangelisch |
Vater: | Kaufmann, Ältester der Berliner Kaufmannsinnung |
Georg Sobernheim
Den ersten Unterricht erhielt Sobernheim im elterlichen Haus, danach besuchte er das Friedrichs-Gymnasium in Berlin (Reifeprüfung 1883). Er studierte an der Universität Leipzig zunächst Mathematik und Naturwissenschaften, insbesondere Chemie. 1885 wechselte er an die Universität Berlin und nahm ein Medizinstudium auf. 1886/87 leistete er Militärdienst als Einjährig Freiwilliger, später wurde er in Übungen zum Militärarzt ausgebildet und 1895 zum Oberarzt befördert. 1891 promovierte Sobernheim an der Universität Berlin mit der Dissertation »Über die Beziehungen zwischen Pneumonie und Tuberkolose« zum Dr. med. Danach volontierte er bei Robert Koch, 1892 trat er eine Stelle als Assistent am hygienischen Institut der Universität Marburg an. Mit seinem Mentor Carl Fraenkel siedelte Sobernheim nach Halle über und erhielt 1895 eine Assistentenstelle am hygienischen Institut. 1897 habilitierte er sich für das Fach Hygiene und Bakteriologie mit der Schrift »Experimentelle Untersuchungen zur Frage der aktiven und passiven Milzbrandimmunität«. 1902 bekam er das Prädikat Professor. Sobernheim beschäftigte sich vorwiegend mit experimentelle Arbeiten über Infektionskrankheiten, speziell Cholera und Syphillis. Die von ihm entwickelte Schutzimpfung gegen Milzbrand wurde von der Landwirtschaftskammer in Versuchsreihen getestet und schließlich von Merck in die Produktion überführt. 1903 erhielt er Urlaub, um die Einführung des Impfverfahrens in Argentinien zu überwachen. 1907 trat Sobernheim die Stelle eines Abteilungsvorstehers am städtischen Untersuchungsamt für hygienische und gewerbliche Zwecke in Berlin an und befasste sich überwiegend mit praktischen Problemen (»Leitfaden für Desinfektoren«, 1907, 5. Auflage 1927) »Praktische Probleme der Desinfektion durch Alkohol«, 1944, 2. Auflage, 1947). Während des Ersten Weltkrieges leistete Sobernheim Dienst in einem Feldlazarett. 1918 nahm er den Ruf auf eine ordentliche Professur für Hygiene an der Universität Bern an.
Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 14790 (Sobernheim); UAHW, Rep. 11, PA 6180 (Fraenken)
Autor: HE