Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Walter Spöttel

Walter Spöttel

geboren: 28. Mai 1892 Weißenfels
gestorben: 4. Juli 1953 Halle
Konfession: evangelisch
Vater: Reichsbahnoberinspektor

Walter Spöttel

1910 legte Spöttel das Abitur an der Oberrealschule der Franckeschen Stiftungen ab. Von 1910 bis 1914 studierte er Naturwissenschaften an der Universität Halle, 1914 promovierte er zum Dr. phil. Von 1914 bis 1918 leistete er Kriegsdienst zunächst als Freiwilliger in einem Schallmesstrupp der Artillerie (ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse). Später war er Beamtenstellvertreter. 1917 legte er das Staatsexamen für das höhere Lehramt für die Fächer Chemie, Physik, Zoologie und Botanik ab. 1918/19 war er Assistent an der Landwirtschaftlichen Kontrollstation Halle. Von 1919 bis 1932 hatte er eine Assistentenstelle am Tierzuchtinstitut der Universität Halle inne. Hier habilitierte er sich 1924. 1927/28 hielt er sich zu Forschungszwecken in der Schweiz auf. 1930 wurde er zum nichtbeamteten außerordentlichen Professor ernannt. Von 1932 bis 1934 nahm er einen Lehrauftrag an der Universität Halle wahr. Von 1934 bis 1939 wirkte er als ordentlicher Professor an der Universität Ankara, hier war er Direktor der Institute für Tierzucht und Molkereiwesen. 1939 vertrat er an der Universität Halle den Lehrstuhl für das Fach Tierernährung, 1940 wurde er zum beamteten außerordentlichen Professor ernannt. 1944 erhielt er das Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse. Im Oktober 1945 verfügte die Provinzialregierung eine dreijährige »Bewährungsfrist« und Gehaltskürzung, am 31. Dezember 1945 wurde Spöttel entlassen. 1946 vom Antifa-Ausschuss für tragbar erklärt, arbeitete er im Tierzuchtinstitut weiter. 1946 erhielt Spöttel einen Forschungsauftrag durch die SMA (Zubereitung von Harzer Käse und Camembert). Aufgrund seines Buches über »Honig und Trockenmilch« (1950) betrieben auch die zentralen Stellen der DDR, insbesondere das Gesundheitsministerium, eine Wiederanstellung Spöttels an der Universität Halle. Zur Errichtung eines geplanten Instituts kam es jedoch nicht.

Organisationen: Eintritt in die NSDAP 1933 (Mitglied Nr. 2 255 249). 1946 SPD.

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 14896 (Spöttel); Auskunft Standesamt Weißenfels.

Bild: UAHW

Autor: HE

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