Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Rudolf Streller

geboren: 3. Dezember 1895 Leipzig
gestorben: 28. März 1963 Nordhorn
Konfession: evangelisch-lutherisch
Vater: Buchhändler

Rudolf Streller

1914 legte Streller das Notabitur in Leipzig ab. Als Freiwilliger nahm er am Ersten Weltkrieg teil, 1917 zum Leutnant befördert, erhielt er das Eiserne Kreuz II. Klasse und wurde verwundet. 1919/20 studierte er an der Universität und der Handelshochschule in Leipzig, 1921 in Frankfurt am Main und 1921/22 wieder in Leipzig. Dort promovierte er 1922 zum Dr. rer. pol. und habilitierte sich 1926 für Volkswirtschaftslehre. Im selben Jahr erhielt er einen Lehrauftrag für Geschichte der Volkswirtschaftslehre, 1930 wurde er zum nichtbeamteten außerordentlichen Professor ernannt. Ab 1937 vertrat der Protagonist einer ständischen Wirtschaft (»Der Begriff des Standes und seine Funktionen in Staat und Volk« – 1934 preisgekrönt von der Akademie für Deutsches Recht) die wirtschaftlichen Staatswissenschaften an der Universität Halle. 1939 schließlich zum planmäßigen außerordentlichen Professor und Direktor des Seminars für Genossenschaftswesen ernannt, wurde Streller 1939 als Hauptmann eingezogen. Zunächst war er Führer einer schweren Flakbatterie bei Berlin, wechselte jedoch bald zum Rüstungskommando Potsdam. Eine Uk-Stellung lehnte er ab, dachte aber daran, bei der Universität Halle gemeinsam mit dem Leiter des Rüstungskommandos Halle, Schlossberger, ein Seminar für Wehrwirtschaft aufzubauen. Dieser Plan scheiterte, Streller wurde zum Flakschießplatz Stolpmünde kommandiert und 1942 zum Major befördert. 1943 wurde er auf das Ordinariat für theoretische Volkswirtschaftslehre (Nachfolge Mitscherlich) berufen, jedoch von der Wehrmacht nicht freigegeben. Im Oktober 1945 wurde er in Abwesenheit von der Universität Halle entlassen. Nach 1945 war er Leiter der Volkshochschule in Bentheim und Studienleiter der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Osnabrück. Kürschners Gelehrtenkalender führte ihn als ordentlichen Professor der Staatswissenschaften zur Wiederverwendung, einen Lehrstuhl erhielt Streller jedoch nicht.

Organisationen: 1921 bis 1924 Deutsche Volkspartei, 7. Juli 1933 Eintritt in den Stahlhelm, 15.2.1934 Übernahme in die SA, dort Truppführer, Aufnahme in die NSDAP am 1. Mai 1937 (Mitglied Nummer 5 823 955).

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 15756 (Streller); UAHW, Rep. 6, Nr. 1407; Auskunft der Stadtverwaltung Osnabrück.

Autor: HE

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