Adolf Sylla
geboren: | 11. März 1896 Stooßnen, Kreis Lyck |
gestorben: | 14. Juli 1977 Berlin (West) |
Konfession: | evangelisch-lutherisch, früher Baptist |
Vater: | Bauer |
Adolf Sylla
1914 wurde Sylla nach Russland verschleppt und dort interniert. Nach der Rückkehr 1918 setzte er den Schulbesuch fort und legte 1920 in Königsberg die Reifeprüfung ab. Er studierte Medizin an den Universitäten Königsberg, Berlin, Freiburg und wieder Königsberg. 1924 bestand er das Staatsexamen und promovierte zum Dr. med., die Approbation erhielt er 1925. Danach war er Volontärassistent am Hygienischen Institut der Universität Königsberg, 1926 Pathologe in Zwickau, 1927 in Altona, von 1927 bis 1929 außerplanmäßiger Assistent an der Medizinischen Klinik der Universität Königsberg, von 1929 bis 1934 außerplanmäßiger Assistent an der Medizinischen Universitätsklinik Halle. Nach der Habilitation 1934 hatte er eine planmäßige Assistentenstelle inne. 1935 zum Dozenten ernannt, wurde er 1937 Oberarzt der Klinik. 1939 war er im Reservelazarett Halle tätig. 1940 erhielt er die Ernennung zum außerordentlichen Professor. 1941 wurde er eingezogen und war beratender Internist an der Ostfront. Nach dem Tod Georg Grunds wurde er zur Medizinischen Universitätspoliklinik abkommandiert. Die Ernennung zum Nachfolger Grunds, und damit zum ordentlichen Professor und Klinikleiter, wurde von Dekan Eckert-Möbius aus fachlichen Gründen blockiert. Im März 1945 geriet Sylla in amerikanische Kriegsgefangenschaft, im Oktober 1945 entließ ihn die Universität in Abwesenheit. Sylla wurde im befreiten KZ Buchenwald als Arzt eingesetzt, dann war er Leiter des für einstige Häftlinge eingerichteten Tuberkoloselazarettes in Blankenhain (Thüringen). Von 1946 bis 1948 war er als Leiter der Inneren Abteilung des Kreiskrankenhauses Waren (Müritz) tätig, 1948 wurde er Chefarzt der Inneren Abteilung und der Poliklinik Städtischen Krankenhauses Cottbus (später Bezirkskrankenhaus). 1965 endete seine Tätigkeit als Chefarzt, jetzt baute Sylla eine neue Abteilung für Allergie und Lungenkrankheiten am Bezirkskrankenhaus auf. 1967 trat er in den Ruhestand, 1974 siedelte er nach Westberlin über.
Organisationen: Eintritt in die NSDAP am 1. April 1933 (Mitglied Nr. 1 776 916), Gaukassenwalter des NSDDB, Gauhauptstellenleiter.
Quellen: UAHW, Rep. 29, F II Nr. 3 Bd. 2 Dozenten; UAHW, Rep. 6, Nr. 1407; UAHW, Rep. 11, PA 15785 (Sylla); Auskunft des Carl-Thiem-Klinikums Cottbus.
Bild: UAHW
Autor: HE