Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Georg Tartler

geboren: 23. März 1899 Nussbach (Siebenbürgen)
gestorben: 30. Oktober 1976 Greifswald
Konfession: evangelisch-sächsisch
Vater: Schulrektor

Georg Tartler

Tartler besuchte die Volksschule in Nussbach und das Gymnasium in Kronstadt. 1917 trat er in die Offiziersschule Wien ein und wurde auf den italienischen Kriegsschauplatz kommandiert. Hier geriet er in Gefangenschaft. 1919 kehrte er nach Hause zurück, wurde aber sofort als nun rumänischer Staatsbürger eingezogen und nahm an den Kämpfen gegen die ungarische Rote Armee teil. 1921 begann er ein Studium der Landwirtschaft in Halle, nach der Diplomprüfung studierte er Medizin in Gießen und Halle. 1932 erwarb er die deutsche Staatsbürgerschaft. 1933 bestand Tartler das Staatsexamen und wurde 1934 zum Dr. med. mit der Arbeit: »Die hygienische Eroberung der Tropen durch die weiße Rasse« promoviert. Von 1934 bis 1939 war er Assistent am Medizinaluntersuchungsamt beim Hygienischen Institut der Martin-Luther-Universität. Seit 1935 absolvierte Tartler Wehrmachtsübungen. 1938 einberufen, war er Standortarzt während der Besetzung der Tschechoslowakei. Nach der Rückkehr wurde er 1939 Oberassistent am Hygienischen Institut und habilitierte sich mit einer Arbeit über Bleivergiftungen. Im August 1939 erneut einberufen, war er bis Kriegsende als Armeehygieniker (Dienstgrad: Oberstabsarzt) eingesetzt. Nach 1945 war er maßgeblich am Aufbau des Bakteriologischen Untersuchungsamtes in Schwerin beteiligt, 1952 wurde er zum Professor mit vollem Lehrauftrag an die Universität Greifswald berufen. Hier war er Direktor des Institutes für Medizinische Mikrobiologie und Epidemologie und wurde 1955 zum Professor mit Lehrstuhl ernannt. Als Tartler 1964 Rektor der Universität Greifwald wurde, erhob sich Protest, weil nun schon 15 Jahre hintereinander ehemalige Nationalsozialisten das Rektorat innehatten.

Organisationen: 3. November 1933 SA, Standartenarzt, 1934 NSV, RLB, NS-Ärztebund (Amt für Volksgesundheit), Reichskolonialbund, 1937 NSDDB, am 1. Mai 1937 Aufnahme in die NSDAP (Mitglied Nr. 4 340 402).

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 15843 (Tartler); UAHW, Rep. 29, F II Nr. 3 Bd. 2 Dozenten; DBE Bd. 9, S. 659.

Autor: HE

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