Ernst Ludwig Taschenberg
geboren: | 10. Januar 1818 Naumburg |
gestorben: | 19. Januar 1898 |
Konfession: | evangelisch |
Vater: | Stadt- später Privatlehrer |
Ernst Ludwig Taschenberg
Taschenberg besuchte die Bürgerschule Naumburg und die Landesschule Pforta (Reifezeugnis 1837). Er studierte in Leipzig und Berlin Mathematik und Naturwissenschaften und promovierte 1842 an der Universität Leipzig mit einer mathematischen Dissertation zum Dr. phil. (nicht gedruckt). Da Taschenberg das Oberlehrerexamen nicht abgelegt hatte, erhielt er 1842 lediglich eine Hilfslehrerstelle an den Franckeschen Stiftungen. Ab 1845 war Taschenberg zugleich am Zoologischen Museum der Universität Halle beschäftigt. 1847/48 wirkte er als Lehrer in einer jüdischen Schule in Seesen (Harz). 1849 trat er in die Privatschule für höhere Töchter, die sein Vater in Naumburg aufgebaut hatte, ein. 1851, nach der Erkrankung seines Vaters, löste er die Schule auf. Von 1851 bis 1855 war Taschenberg Rektor der Stadtschule in Zahna. 1856 erhielt er die Stelle eines Inspektors am Zoologischen Museum der Universität Halle. 1871 erhielt er den Status eines außerordentlichen Professors. Taschenberg veröffentlichte vor allem zur Entomologie und über landwirtschaftliche Schädlinge (»Naturgeschichte der wirbellosen Tiere, die in Deutschland, sowie in den Provinzen Preußen und Posen, den Feld-, Wiesen- und Weide-Kulturpflanzen schädlich werden«, 1865; »Die Hymenopteren Deutschlands«, 1866; »Schutz der Obstbäume und deren Früchte gegen feindliche Tiere«, 1874; »Praktische Insektenkunde«, 5 Bände 1879/80). Da seine finanziellen Verhältnisse unbefriedigend waren, publizierte Taschenberg auch zahlreiche populäre Werke, u. a. »Was da kriecht und fliegt! Bilder aus dem Insektenleben« 1861 (2. Auflage 1878). In Brehms Tierleben bearbeitete er (bis zur Auflage 1892) den Teil »Insekten, Tausendfüßler und Spinnen«. Außerdem war er als Sachverständiger für die Schädlingsbekämpfung im Weinbau tätig. Das Zoologische Museum der Universität erweiterte er durch den Ankauf mehrerer Käfersammlungen. 1888 suchte Ernst Ludwig Taschenberg um die Versetzung in den Ruhestand nach, seine Stellung wurde durch seinen Sohn Ernst Otto übernommen.
Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 15846 (E. Taschenberg) (darin Würdigung durch seinen Sohn); Chronik 1888/89, S. 6 ff.
Autor: HE