Siegfried Valentiner
geboren: | 30. April 1876 Mannheim |
gestorben: | 4. Juli 1971 Vlotho an der Weser |
Konfession: | evangelisch-lutherisch |
Vater: | Universitätsprofessor, Astronom |
Siegfried Valentiner
Valentiner besuchte die Bürgerschule und das Nicolaigymnasium in Leipzig, die Reifeprüfung legte er 1896 ab. Er studierte Mathematik und Physik in Leipzig und Heidelberg. Dort promovierte er 1900 zum Dr. phil. nat. mit einer Untersuchung zur Gravitation (»Untersuchungen über die Beziehungen zwischen dem Potential einer homogenen Kugel und dem des Mittelpunktes«). Um seine Kenntnisse in der praktischen Physik zu erweitern, trat Valentiner in das Institut Wilhelm Röntgens in München ein und wurde dort 2. Assistent. Ab 1903 war er Assistent am physikalischen Institut der Universität Halle. Hier habilitierte er sich 1904 für Physik mit einer Arbeit über die spezifische Wärme des Stickstoffs und einer Untersuchung zur Elektrizität (»Die elektromagnetische Rotation und die unipolare Induktion in kritisch-historischer Behandlung«). Seine Antrittsvorlesung hielt er zum Thema »Temperaturdefintion und Temperaturmessung«. 1905 habilitierte er sich an die Universität Berlin um, da er dort die Stelle eines wissenschaftlichen Hilfsarbeiters an der an der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Charlottenburg erhielt. Ab 1906 war er dort Assistent. 1907 veröffentlichte er das Buch »Vektoranalysis« (8. Auflage 1958 unter dem Titel »Vektoren und Matritzen«). 1907/08 vertrat er den Lehrstuhl des späteren Nobelpreisträgers Johannes Stark an der Technischen Hochschule Hannover. 1909 erhielt er in Hannover eine Assistentenstelle als Dozent für praktische Physik und Photographie. Im selben Jahr wurde ihm der Professorentitel zuerkannt. 1910 vertrat er einen Lehrstuhl an der Bergakademie (TH) Clausthal. Im gleichen Jahr erhielt er dort ein Ordinariat. Während des Ersten Weltkrieges diente Valentiner als Funker (ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse und dem Orden vom Zähringer Löwen). An der TH Clausthal befasste sich Valentiner mit elektrischen Meßmethoden und der Erz- und Kohleaufbereitung. Er amtierte mehrfach als Rektor (1921-1923, 1925-1927 und 1933-1935). 1947 wurde er emeritiert.
Organisationen: Zum 1. Mai 1933 Aufnahme in die NSDAP, im November 1933 Eintritt in den NSDFB (Stahlhelm), überführt in SA Reserve II.
Quellen: UAHW, Rep. 21, Abt. III Nr. 145; Catalogus Professorum - Der Lehrkörper der Technischen Hochschule Hannover 1831-1956, Hannover 1956, S. 23f; BA R 4901/13279.
Autor: HE