Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Julius Wätjen

Julius Wätjen

geboren: 19. Dezember 1883 Bremen
gestorben: 28. Februar 1968 Blankenburg/Harz
Konfession: evangelisch
Vater: Kaufmann und Senator

Julius Wätjen

Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums in Bremen, studierte Wätjen Medizin an den Universitäten Heidelberg, Göttingen, München und Freiburg. Die Praktika leistete er am pathologischen Institut der Universität Freiburg und am Städtischen Krankenhaus Charlottenburg ab, 1910 bestand er das Staatsexamen und promovierte 1911 zum Dr. med. 1911 erhielt er die Approbation und wurde zum Militärarzt ausgebildet. Von 1912 bis 1914 war er Assistent am Pathologischen Institut der Universität Freiburg, von Mai 1914 bis zum Ausbruch des Krieges Oberarzt des Pathologischen Institutes im Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt. Kriegsdienst leistete er als Arzt in einer Sanitätskompanie, später in Lazaretten und als Armeepathologe (ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse und dem Bremer Hanseatenkreuz). Von 1918 bis 1922 war Wätjen erneut Assistent am Pathologischen Institut der Universität Freiburg, dort habilitierte er sich 1920 für pathologische Anatomie und gerichtliche Medizin. 1922 wechselte er an die Universität Berlin, wo er Prosektor wurde und 1924 eine Stelle als beamteter außerordentlicher Professor erhielt. 1930 erhielt er einen Ruf an die Universität Halle, wo er zugleich das Pathologische Institut leitete. 1936 beschrieb er zum ersten Mal die Mansfelder Staublunge. 1939/40 war er als beratender Pathologe eingezogen, 1943 lehnte er einen Rufes nach Jena ab. 1945 entlassen, wurde er erneut berufen, aber von Januar 1946 bis November 1947 nach verschiedenen Denunziationen durch die SMA suspendiert. 1947 zum Professor mit Lehrstuhl ernannt, wurde er 1955 emeritiert.

Organisationen: Aufnahme in die NSDAP am 1. Mai 1933 (Mitglied Nr. 2 255 660), Förderndes Mitglied der SS (Nr. 1 041 145), 1946 Aufnahme in die CDU.

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 16540 (Wätjen); Leopoldina-Archiv MM 4114 (Wätjen).

Bild: UAHW

Autor: HE

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