Wilhelm Wagner
geboren: | 14. April 1899 Eisleben |
gestorben: | 26. Februar 1976 Goslar |
Konfession: | evangelisch |
Vater: | Revierfahrsteiger |
Wilhelm Wagner
Wagner besuchte die Bürgerschule und das Gymnasium in Eisleben, die Kriegsreifeprüfung bestand er 1917. Er leistete Kriegsdienst an der Ost- und der Westfront und wurde mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Bereits zum Offizierskursus kommandiert, geriet er im September 1918 in französische, dann amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach der Entlassung studierte er von 1919 bis 1923 Medizin an der Universität Halle, 1920 gehörte er dem Freicorps Halle bzw. der Organisation Escherich an und nahm an den mitteldeutschen Kämpfen teil. Nach der Promotion war er 1923/24 Praktikant am Stadtkrankenhaus Brandenburg, die Approbation erhielt er 1924. Von 1924 bis 1926 war er Assistent am Pharmakologischen Institut der Universität Halle, 1926 wurde er Assistenzarzt an der Chirurgischen Universitätsklinik, seit 1929 leitete er die Röntgenabteilung der Klinik. 1934 habilitierte er sich mit der Arbeit »Das Rectum im Röntgenbild«. Nach dem Abschluss des Dozentenlehrgangs des Reichs-SA-Hochschulamtes und einem Lehrgang an der Dozentenakademie wurde er 1934 Hochschulgruppenleiter des NSD-Dozentenbundes, im Oktober 1935 Gauamtsleiter des NSD-Dozentenbundes und Gaudozentenführer. Erst 1936, nach dem Ausscheiden Brandts, wurde er Oberarzt der Klinik, 1937 nach der Entpflichtung Voelckers wurde er mit der Wahrnehmung der Geschäfte der Chirurgischen Klinik betraut. Im Januar 1939 zum nichtbeamteten außerordentlichen Professor ernannt, erhielt er am 23. August 1939 nach einem langwierigen Berufungsverfahren das Ordinariat für Chirurgie. Im September 1939 eingezogen, kehrte er im Juli 1940 an die Universität zurück. Von Januar 1945 bis April 1945 war er Rektor der Universität und gleichzeitig Dekan der Medizinischen Fakultät. Im April 1945 durch amerikanisches Militär inhaftiert, wurde er im Oktober 1945 von der Universität Halle in Abwesenheit entlassen. 1948 entnazifiziert, war er bis 1956 als Arzt am Evangelischen Krankenhaus Wanne-Eickel tätig. 1956 übernahm er einen Lehrstuhl an der Universität Kabul (Afghanistan), 1960 wurde Wagner in Bonn emeritiert.
Organisationen: Eintritt in die NSDAP am 13. Februar 1933 (Mitglied Nr. 1 480 045), SA-Arzt, seit Oktober 1933 Führer der Dozentenschaft der Universität, 1934 Hochschulgruppenleiter des NSDDB, seit Oktober 1935 Gauamtsleiter des NSD-Dozentenbundes und Gaudozentenführer.
Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 16579 (Wagner); UAHW, Rep. 6, Nr. 1407; BDC.
Autor: HE